Das International Football Association Board (IFAB) hat zur kommenden Saison neue Regeln beschlossen, die auch schon zur Europameisterschaft in Frankreich gelten. Darunter sind auch einige Kuriositäten zu finden.
- Dreifachbestrafung nicht mehr zwingend:
Seit Jahr und Tag war die Dreifachbestrafung aus Elfmeter, Platzverweis und nachfolgender Sperre ein Thema. Nun wurde gehandelt. Die neue Lösung für eine Notbremse im Strafraum ist Auslegungssache der Schiedsrichter: Galt das Tackling des abwehrenden Spielers dem Ball, kann der Referee sich für die Gelbe statt der Roten Karte entscheiden. Ist das Foul jedoch besonders hart, kann er natürlich auch die Rote Karte zücken.
- Anstoß:
Hundertmal gesehen und doch immer wieder falsch gemacht: Penible Schiedsrichter ließen den Anstoß in der Vergangenheit oft wiederholen, da er in die gegnerische Hälfte, also nach vorne, ausgeführt wurde. Das hat jetzt ein Ende, denn der Anstoß darf nun in jede Richtung ausgeführt werden.
- Elfmeter:
Auch beim Strafstoß gibt es Neuerungen: Der Schütze darf seinen Anlauf nicht abstoppen, sondern nur noch verzögern. Des Weiteren darf ein Elfmeter nicht nach hinten ausgeführt werden. Ein Querpass - wie vor kurzem bei Lionel Messi und Luis Suárez zu beobachten - scheint aber weiterhin möglich.
- Behandlung:
Muss ein Spieler auf dem Rasen behandelt werden, kann er danach auf dem Feld bleiben und muss es nicht mehr zwangsläufig verlassen. Voraussetzung ist jedoch, dass es für das vorangegangene Foul eine Gelbe oder Rote Karte gab.
- Rot trotz Vorteil:
Ab sofort darf der Unparteiische einen Vorteil laufen lassen, auch wenn er dem foulenden Spieler eine Rote Karte zeigen will. Dann wird der Platzverweis in der nächsten Spielunterbrechung ausgesprochen. Allerdings darf sich der Sünder bis dahin nicht am Spiel beteiligen - tut er es doch, wird sofort unterbrochen, der Platzverweis ausgesprochen und anschließend ein indirekter Freistoß ausgeführt.
- Bitte nicht schonen:
Eine Kuriosität im neuen Regelwerk ist die Verpflichtung der Verbände dazu, immer ihre beste Formation aufzubieten. Spieler sollen beispielsweise nicht mehr geschont werden, wenn der Achtelfinaleinzug schon vor dem letzten Gruppenspiel fix ist. Hier kann es sich nur um einen Appell an die Moral der Mannschaften halten. Ansonsten viel Spaß bei der Kontrolle!
- Ecke ins eigene Tor:
Endlich ist das akuteste Problem des Weltfußballs geklärt: Was passiert, wenn man eine Ecke ins eigene Tor tritt? Nein, das ist kein Eigentor. Stattdessen gibt es Ecke für die andere Mannschaft. Beispiel: Deutschland trifft im EM-Halbfinale auf Frankreich. In der 90. Minute führen die Hausherren mit 1:0 und Deutschland bekommt eine Ecke zugesprochen. Manuel Neuer rast nach vorne, was Lukas Podolski nicht sieht. Er will den Standard hoch und weit zu seinem Keeper zurückheben - warum auch immer - und netzt ins eigene Tor ein. Keine Sorge - das ist nicht das 2:0 für die Franzosen, es gibt nur Eckball für die Equipe Tricolore. Es ist also noch alles drin!










