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Kvyat: Erstes Qualifying, erste Kritik

Daniil Kvyat verbrannte in Q1 einen zusätzlichen Satz der weichen Reifen
Daniil Kvyat verbrannte in Q1 einen zusätzlichen Satz der weichen Reifen
Foto: © getty, Peter Fox
14. Mai 2016, 17:14

Daniil Kvyat erlebt keine einfachen Tage. Vor gut einer Woche erfuhr der junge Russe von seiner Degradierung von Red Bull zu Toro Rosso. In Spanien zog Kvyat in seinem ersten Qualifying für sein "neues" Team im Duell mit Teamkollege Carlos Sainz gleich einmal den Kürzeren.

Während der Spanier es bei seinem Heimspiel in Q3 und letztendlich auf Startplatz acht schaffte, war für den Russen bereits in Q2 Feierabend. Er startet damit am Sonntag nur von Rang 13 in sein Toro-Rosso-Comeback.

Obwohl Kvyat bereits 2014 eine komplette Saison für die "kleinen Bullen" absolvierte, scheint die Kommunikation zwischen Fahrer und Team noch ausbaufähig zu sein. "Ich denke, wir hätten in Q1 nicht noch einmal rausfahren sollen. Da haben wir einen Reifensatz verbrannt. Das war unnötig. Ich habe ihnen gesagt, dass wir nicht noch einmal rausfahren sollten, aber das Team hat sich anders entschieden", berichtet Kvyat.

Deutliche Anzeichen von Frust

Dem 22-Jährigen ist der Frust über diesen vermeintlichen Fehler des Teams anzumerken. "Wir müssen ehrlich zueinander sein. Wenn wir einen Fehler machen, dann müssen wir das akzeptieren. Ich denke, dass die Strategie heute nicht perfekt war", so Kvyat, der nach seiner Degradierung offenbar für sich entschieden hat, in Zukunft kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen.

"Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis - und an diese Entscheidung von ihnen werde ich mich sehr, sehr lange erinnern", erklärte der Russe bereits am Donnerstag im Interview mit "Motorsport-Total.com" im Hinblick auf seinen Red-Bull-Rauswurf. Nach dem Qualifying ist er erneut nicht darum bemüht, seine Verärgerung zu verbergen. "Die letzte Runde (in Q2; Anm. d. Red.) war nicht optimal, aber zwei neue Reifensätze hätten geholfen", stichelt er noch einmal nach.

Glas ist trotz allen Problemen "halb voll"

Insgesamt sei das Qualifying für ihn "nicht großartig" gewesen. Der Russe muss sich erst noch an sein neues Arbeitsgerät gewöhnen, das eine "komplett andere Philosophie" habe als Red Bulls RB12. "Ich musste meinen Fahrstil ziemlich verändern, was nicht einfach ist", erklärt Kvyat und verrät: "Du musst andere Linien fahren und anders bremsen." Trotzdem hofft er darauf, am Sonntag einen Schritt noch vorne machen zu können.

"Ich habe schon Punkte von weiter hinten geholt", sagt Kvyat und erinnert an seine guten Longruns am Freitag. Auf die Frage, ob das Glas halb voll oder halb leer sei, antwortet er: "Halb voll, denn die Pace ist da." Seinem Ex-Team Red Bull und vor allem seinem Ersatz Max Verstappen hat er laut eigener Aussage am Samstag keinerlei Beachtung geschenkt. "Ich habe mich einfach auf meinen Job konzentriert", so Kwjat.

Sainz beim Heimspiel stark

Teamkollege Carlos Sainz blickt währenddessen auf ein deutlich besseres Qualifying und erklärt: "Es war ein guter Tag für uns. Nach meiner Runde in Q3 wäre nicht viel mehr drin gewesen. Q3 war unser Ziel, und unsere Runde dort war gut. Wir stehen quasi auf Platz zwei unter den 'normalen' Autos. Nur ein Williams hat uns in der letzten Sekunde noch geschlagen. Das haben wir aber erwartet. Insgesamt bin ich daher zufrieden."

Trotzdem weiß der Lokalmatador, dass es am Sonntag schwierig werden wird. "Ein guter Start bringt uns eigentlich nichts, denn die Autos um uns herum haben Mercedes-Motoren", erklärt er Spanier. Auch später im Rennen könnten sich die Vorjahresantriebe von Ferrari für Toro Rosso noch als Nachteil erweisen. "Das Überholen wird sehr schwierig werden, denn auf der Geraden gehören wir zu den Langsamsten", so Sainz.

Zusätzlichen Druck durch seinen neuen Teamkollegen spürt der 21-Jährige übrigens nicht. "Ich glaube nicht, dass ich zusätzliche Motivation brauchte. Red Bull kennt meinen Speed. Ich musste heute nichts beweisen. Sie wissen, dass ich schnell bin", so Sainz, der einmal sogar etwas zu schnell war: Im Qualifying wurde der Spanier mit 85,9 km/h in der Boxengasse geblitzt. Dafür gab es eine Geldstrafe in Höhe von 600 Euro.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren423
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing421
3AustralienOscar PiastriMcLaren410
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team319
5MonacoCharles LeclercFerrari242

Spanien GP 2016

1GroßbritannienLewis Hamilton1:22.000m
2DeutschlandNico Rosberg+0.280s
3AustralienDaniel Ricciardo+0.680s
4NiederlandeMax Verstappen+1.087s
5FinnlandKimi Räikkönen+1.113s

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