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Lüttich-Bastogne-Lüttich
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Lüttich-Bastogne-Lüttich
Radsport Straßenrennen
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253 km zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Enge Straßen auf dem Weg nach Lüttich
Enge Straßen auf dem Weg nach Lüttich
Foto: © getty, Bryn Lennon
23. April 2016, 22:11

Lüttich-Bastogne-Lüttich wird am Sonntag die Reihe der Frühjahrsklassiker beschließen. 200 Fahrer stellen sich beim ältesten Eintagesrennen der Welt, auch La Doyenne ("die Älteste") genannt, der 253 Kilometer langen Herausforderung. Zusammen mit den giftigen Ardennen-Anstiegen im zweiten Streckenteil wird das Rennen so zum wohl anspruchsvollsten Klassiker der Saison.

Im nun 124. Jahr scheint sogar eine weitere Hürde möglich: Für den Renntag ist eine Kaltfront vorhergesagt, die einstellige Temperaturen und sogar Schneeschauer bereithalten soll, wenn sich die Fahrer die berühmte Côte de la Redoute, den knüppelharten Falkenfelsen und die abschließende Rue Naniot entlangquälen. Durchschnittliche Steigungen von elf Prozent, maximale Steigungen von 17 Prozent, enge Kopfsteinpflasterstraßen – das Rennen bietet alles, was das Klassikerherz begehrt.

In diesem Jahr nimmt Tour-de-France-Etappensieger Simon Geschke von Giant-Alpecin als einer von nur vier deutschen Profis die komplette Ardennen-Trilogie aus Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich in Angriff. "Mental und physisch ist es sehr hart mit nur zwei bis drei Tagen Pause zwischen so langen und schweren Eintagesrennen", beschreibt er die Strapazen dieser Woche: "Aber für Fahrertypen wie mich sind diese Rennen die größten Ziele im Frühjahr. Sie haben eine große Geschichte. Die besten Klassikerfahrer messen sich dort auf ihrem Terrain und es ist ein anderes Peloton als zum Beispiel bei Paris-Nizza oder den flämischen Klassikern", erklärt der 30-jährige die Faszination der Ardennen.

Thurau auf den Spuren des Vaters

Neben Geschke bestreiten auch Teamkollege Johannes Fröhlinger, Routinier Paul Martens von LottoNL-Jumbo und Björn Thurau alle drei Ardennen-Rennen. Der 27-jährige Thurau, der in dieser Saison für das belgische Team Wanty-Groupe Gobert fährt, startet zum zweiten Mal in Lüttich und rückt gerade hier aufgrund seines Namens in den Blickpunkt. Vater Dietrich Thurau ist es 1979 als letztem Deutschen gelungen, La Doyenne zu gewinnen. Zu einer möglichen Attacke, ähnlich seinem Vater, meinte Björn Thurau: "Attacken sind immer eine Frage der Form und der Verfassung am Renntag. Im Moment fühle ich mich gut und konnte deswegen auch Akzente setzen. Aber generell ist das nicht gerade das Terrain, das ich das ganze Jahr haben möchte."

Neben Thurau rechnen sich auch die anderen deutschen Teilnehmer nur Außenseiterchancen aus und stellen sich eher in den Dienst der Mannschaft. Die Favoriten dürften neben Tour-de-France-Sieger Christopher Froome auch der frischgebackene Flèche-Wallone-Sieger Alejando Valverde oder Vincenzo Nibali sein. Wer das Rennen am Ende macht, ist völlig offen. Sicher ist dagegen: Die Fans dürfen sich auf einen interessanten Schlagabtausch freuen.

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