Anna-Lena Friedsam steht bei den Australian Open als erste Deutsche im Achtelfinale. Die 21-Jährige setzte sich nach einem echten Kraftakt und drei umkämpften Sätzen gegen die Italienerin Roberta Vinci durch.
Nachdem die junge Deutschen den ersten Satz völlig verschlief, 20 Unforced Errors produzierte und insgesamt nur 17 Punkte gewann, schnappte sich die an Nummer 13 gesetzte Vinci den Durchgang nach nur 28 Minuten mit 6:0. Im zweiten Satz wurde die Pfälzerin dann endlich wach und zeigte phasenweise berauschendes Tennis. Friedsam schlug mehr Winner als Vinci (16:12), leistete sich weniger Fehler (12) und verwertete zwei von sechs Breakbällen. Nach 44 Minuten sicherte sich Friedsam mit einem 6:4 den Satzausgleich.
Im alles entscheidenden dritten Durchgang bekamen die Zuschauer in der Hisense Arena eine echte Nervenschlacht geboten. Beide Spielerin wackelten bei eigenem Aufschlag und mussten ihr Service mehrmals abgeben. Nach schweißtreibenden 58 Minuten war es schließlich die 21-jährige Friedsam, die ihren Matchball zum 0:6, 6:4 und 6:4-Sieg nutzte.
"Ich fühle mich unglaublich. Ich kann es noch gar nicht glauben", sagte Friedsam nach ihrer starken Leistung gegen die Finalistin der US Open des vergangenen Jahres. Auf dem Weg zum bislang größten Erfolg ihrer Karriere ließ sich Friedsam auch nicht von Schmerzen an der Schulter aufhalten. "Ich habe schon etwas länger Probleme damit, aber ich habe es heute geschafft, damit umzugehen." Im Achtenfinale bekommt es Friedsam entweder mit der Polin Agnieszka Radwanska oder der Puerto Ricanerin Monica Puig zu tun.
Sharapova und Belincic weiter
Ebenfalls in der nächsten Runde steht die Weltranglistenfünfte Maria Sharapova. Die Russin setzte sich gegen die US-Amerikanerin Lauren Davis nach einem echten Marathon-Match mit 6:1, 6:7 (5:7), 6:0 durch. Sharapova leistete sich in der Rod-Laver-Arena 42 unerzwungene Fehler (44 Winner) und fand gegen die 31 Zentimeter kleinere Davis (1,57 m) Davis nur selten zu ihrem Spiel.
In der Runde der letzten 16 trifft die fünfmalige Major-Siegerin am Sonntag auf Belinda Bencic. Die 18-jährige Schweizerin, in Melbourne an Position zwölf gesetzt, hatte beim 4:6, 6:2, 6:4 in ihrem Drittrunden-Match gegen Katerina Bondarenko aus der Ukraine ebenfalls Probleme.
