Suche Heute Live
Fußball
Artikel teilen

Fußball

Transfer: Warum hat Bayern München Gomez verramscht?

Der Wechsel von Mario Gomez zum AC Florenz kann über die Bühne gehen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Der Wechsel von Mario Gomez zum AC Florenz kann über die Bühne gehen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Foto: © RTL
09. Juli 2013, 11:31
sport.de
sport.de

Nach vier Jahren bei den Bayern sagt Nationalstürmer Mario Gomez "Servus München" und "Ciao Florenz". Für zunächst 15 bis 16 Millionen Euro wechselt Gomez aus der Bundesliga zum AC Florenz in die italienische Serie A. Abhängig von künftigen Erfolgen bei der 'Fiorentina‘ könnten am Enden 20 Millionen Euro auf dem Konto der Münchner eingehen.


Vor vier Jahren hatten die Bayern für Gomez zwischen 30 und 35 Millionen Euro an den VfB Stuttgart überwiesen. Der Wertverlust von 10 bis 15 Millionen Euro ist kaum nachvollziehbar, zumal Gomez immer noch der beste aktive Bundesliga-Stürmer ist. In 115 Bundesligapartien für den FCB erzielte der Angreifer 75 Tore, das sind 0,65 pro Spiel. Zum Vergleich: BVB-Stürmer Lewandowski kommt lediglich auf 0,55 Treffer pro Spiel.

Für Angreifer mit ähnlich guten Torquoten wie Gomez werden auf dem europäischen Transfermarkt ein Vielfaches von dem aufgerufen, was der AC Florenz jetzt für den 58-maligen Nationalstürmer bezahlt. So will sich etwa Paris St. Germain die Verpflichtung des Uruguayers Edinson Cavani 63 Millionen Euro kosten lassen. Vor diesem Hintergrund wirkt es unverständlich, dass die Münchner Gomez für einen Schnäppchenpreis aus seinem eigentlich noch bis zum 30. Juni 2016 laufenden Vertrag entlassen. Zumindest wirft der gesamte Deal Fragen auf.

"Es war der Wunsch von Mario Gomez, vom FC Bayern in Richtung Florenz zu wechseln. Wir haben jetzt eine für alle Parteien faire Basis dieses Wechsels gefunden", sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, der sich nach eigenen Angaben in einem Telefonat mit dem Präsidenten des italienischen Erstligisten, Andrea Della Valle, grundsätzlich über den Transfer verständigt hat. Das Schriftliche soll nach Vereinsangaben in den kommen Tagen folgen. Nach dem Medizincheck in Florenz soll er beim letztjährigen Tabellenvierten der Serie A einen Vierjahresvertrag erhalten.

Gomez sagte bei FCB.tv, es sei eine "schwierige Entscheidung" für ihn gewesen, "den besten Verein der Welt zu verlassen". Er blicke auf "vier wunderschöne Jahre" in München zurück, gekrönt durch das letzte. "Bayern München hat mir den größten Wunsch, den man als Fußballer haben kann, ermöglicht: den Champions-League-Titel", sagte Gomez: "Es ist ein sehr großer Schritt für mich, jetzt wegzugehen."

Der Torjäger hatte in der vergangenen Saison seinen Status als Stürmer Nummer 1 an Mario Mandzukic verloren. Er will aber in der bevorstehenden WM-Saison Stammspieler sein. Dabei kann er sich nun in der Serie A direkt mit seinem Nationalmannschafts-Konkurrenten Miroslav Klose (Lazio Rom) messen. 2014 soll zudem der Dortmunder Robert Lewandoswki als neuer Topstürmer zum FC Bayern kommen.
"Wir haben mit Mario in den vergangenen vier Jahren eine gemeinsame erfolgreiche Zeit erlebt. Als Höhepunkt steht hier ohne Frage das Triple in der gerade abgelaufenen Saison", äußerte Rummenigge: "Ich darf Mario für seine Leistungen im Namen des gesamten FC Bayern sehr herzlich danken und wünsche ihm für seine Zukunft in Florenz viel Erfolg und alles Gute."

Gomez wurde mit dem FC Bayern jeweils zweimal deutscher Meister und DFB-Pokalsieger. Höhepunkt war der Champions-League-Triumph, bei dem der Torjäger aber nur kurz zum Einsatz kam.

Der neue Bayern-Trainer Pep Guardiola hatte Gomez in den bislang drei Testspielen der Münchner in der Saisonvorbereitung nicht eingesetzt. Der Wechsel konnte auch die bisherigen Teamkollegen von Gomez nicht mehr überraschen. Die Dinge würden sich "manchmal schnell ändern im Fußballgeschäft", meinte Arjen Robben in Riva del Garda kurze Zeit vor der Verkündung des Transfers.

"Im Fußball ist nichts sicher", bemerkte der niederländische Nationalspieler zu den oftmals überraschenden Wendungen. Er geht davon aus, dass Gomez auch in Florenz als Tormaschine funktionieren wird: "Er ist immer noch einer der besten Stürmer in Europa. Wo er auch hingeht, Mario ist ein wichtiger Spieler für jede Mannschaft."
 

Newsticker

Alle News anzeigen