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Schäfer: Nürnberg ist "im Kommen"

Raphael Schäfer (r.) sieht den FCN im Aufwind
Raphael Schäfer (r.) sieht den FCN im Aufwind
Foto: © imago, imago sportfotodienst
24. November 2015, 12:06

Die Aussicht auf ein paar Tage mit Muskelkater nahm Nürnbergs Torwartroutinier Raphael Schäfer nach seinem Blitzcomeback beim Sieg gegen Eintracht Braunschweig gelassen hin.

"Die Schmerzen werden jetzt schon kommen, das ist bei einem 36-jährigen Kadaver ganz normal", scherzte er.

Von allen Seiten empfing Schäfer am Montagabend Glückwünsche und Schulterklopfer. Der Keeper strahlte dabei trotz seines geschundenen Körpers übers ganze Gesicht. Die Mannschaft schaffte mit ihm im Kasten endlich einen erlösenden 2:1-Sieg nach zuletzt sechs Partien ohne Dreier in der 2. Bundesliga.

Es war kein glanzvoller Auftritt, aber ein effektiver. "Es war ein mäßiges bis schlechtes Spiel von uns", meinte Weiler sogar, pflichtete ansonsten aber ganz seinem Keeper bei. "Das ist definitiv einfach mal wichtig, dass man diesen Dreier einfährt. Mit den Unentschieden bewegt man sich immer irgendwo in der Mitte, kommt nicht vom Fleck, kommt nicht nach oben, wo man auch mal ein bisschen dran schnuppern will", berichtete Schäfer, der auch in den nächsten Spielen das Tor hüten soll.

Nach oben schielen ist erlaubt

Durch den Erfolg gegen den jetzigen Tabellennachbarn schoben sich die Nürnberger bis auf Rang acht vor und wahrten die geringen Chancen auf das ewige Nürnberger Ziel, die Bundesliga-Rückkehr. "Es ist ja nicht so, dass wir sagen: Wir sind der große Aufstiegsfavorit", betonte Schäfer: "Aber es kann in der Liga doch noch viel passieren."

Nach oben zu schielen sei durchaus erlaubt, befand er. Zwar trennen die Franken gerade acht Zähler vom Abstiegs-Relegationsrang. Aber zu den Top 3 sind es eben auch nur fünf Punkte. Zumindest das vorzeitige Abdriften ins Niemandsland der Tabelle im zweiten Zweitligajahr nach dem Bundesligaabstieg ist erst einmal abgewehrt.

Topspiele vor der Nase

"Die Liga ist so eng, das ist ja unglaublich", befand Siegtorschütze Guido Burgstaller. Der fränkische Topscorer stand an diesem Abend symptomatisch für seine Mannschaft: Auch er hatte zuletzt schon bessere Spiele gemacht; Trainer Weiler hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, ihn auszuwechseln. "Man kann nicht immer gut spielen, das haben wir in den letzten Spielen oft genug gemacht und nicht gewonnen", sagte Burgstaller. "Heute war das Quäntchen Glück auch einmal auf unserer Seite." So gelang ihm nach dem Führungstreffer durch Sebastian Kerk (33. Minute) und dem Ausgleich von Nik Omladic (53.) sechs Minuten vor Schluss noch das umjubelte 2:1.

Mit dem Sieg wolle sich sein Team "wieder ein bisschen voranpushen", betonte der Österreicher mit Blick auf die zwei Hochkaräter St. Pauli und Tabellenführer Freiburg im vorweihnachtlichen Restprogramm. Beim schweren Auswärtsspiel gegen den Tabellendritten aus Hamburg am Sonntag soll die Serie ungeschlagener Spiele ausgebaut werden.

"Es ist was im Kommen beim 1. FC Nürnberg, auch wenn das Zeit braucht", befand Routinier Schäfer, der sein Karriereende zum Saisonende bereits verkündet hat. "Meine Zeit hier läuft sowieso ab", sagte er. Mit seiner Erfahrung möchte er der Mannschaft aber bis dahin noch Sicherheit geben. Über überraschende Einsätze zum Karriereende hin freuen sich außerdem seine Kinder. "So bekommen die auch mal wieder Weihnachtsgeschenke", scherzte Schäfer.

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