Unlängst feierte Alphonso Davies sein ersehntes Comeback beim FC Bayern. Nun hat der Kanadier über seine vorherige Leidenszeit im Krankenstand gesprochen.
Es waren inklusive Nachspielzeit nur sieben Minuten, doch Alphonso Davies bedeutete sein Kurz-Comeback für den FC Bayern nach mehr als acht Monaten Zwangspause nach seinem Kreuzbandriss das pure Glück.
"Für Alphonso war es wie ein kleines, vorzeitiges Weihnachtsgeschenk", betonte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nach dem 3:1-Sieg in der Champions League gegen Sporting am 9. Dezember. Trainer Vincent Kompany sprach von einer "wichtigen Geschichte".
Wie wichtig die Rückkehr für den Linksverteidiger selbst war, hob er nun in einem Interview mit Bayerns Mitgliedermagazin "51" hervor.
"Mental war die Heilung härter als körperlich", gestand Davies: "Nicht genau zu wissen, wie lange du raus bist. Nicht spielen zu können. Jeden Tag dasselbe tun zu müssen … Irgendwann wird dein Geist müde und sagt: Ich will nicht mehr."
Doch der kanadische Nationalspieler überwand sein persönliches Tief. "Ich sagte mir: Ich kann hier sitzen und mich schlecht fühlen – oder ich kann positiv bleiben und kämpfen. Und das tat ich", so Davies, denn: "Ich wusste: Jammern bringt nichts." Die schwere Zeit habe ihn rückblickend "vor allem Geduld" gelehrt.
Bayern-Star Davies wurden "die Augen geöffnet"
Davies, der in der Rückrunde in München wieder voll angreifen und seinen Stammplatz auf der linken Abwehrseite zurückerobern will, um für die Heim-WM im kommenden Sommer in Bestform zu sein, sieht sich gereift.
"Immer nur zuschauen zu können, nicht mitspielen zu können, Woche für Woche – das hat mir die Augen geöffnet. Vielleicht musste ich einen Schritt zurücktreten, um das große Bild zu sehen", sinnierte der 25-Jährige.
Er wisse nun, dass er "nichts für selbstverständlich nehmen" könne. Und: "Wenn ich heute auf dem Rasen bin, gebe ich noch mehr als vor meiner Verletzung. Ich freue mich, den Sport zu spielen, den ich liebe. Mit Menschen, die ich mag. Draußen zu sein, zu kämpfen, zu gewinnen."
