Franziska Preuß lässt für ihren Olympia-Traum das stimmungsvolle Highlight auf Schalke aus. Dennoch wollen Justus Strelow und Co. endlich die deutsche Durststrecke beenden.
Franziska Preuß pausiert für ihren olympischen Medaillen-Traum, auch internationale Topstars sind eher Mangelware - dennoch verspricht der Biathlon auf Schalke mal wieder ein großes Spektakel. Für Justus Strelow hat die World Team Challenge mit mehr als 40.000 Fans auch bei ihrer 22. Auflage keinerlei Charme eingebüßt. "In einem Fußballstadion zu laufen und zu schießen - das sind echte Gänsehaut-Momente", schwärmte der 28-Jährige.
Nur zu gerne würde er mit seiner Partnerin Janina Hettich-Walz beim Single-Mixed-Wettkampf die seit neun Jahren dauernde deutsche Durststrecke beenden. Als zweites DSV-Duo probieren sich am Sonntag (18:15 und 19:12 Uhr/ARD und Eurosport) Marlene Fichtner und Danilo Riethmüller. "Für beide deutschen Teams ist es das Ziel, um das Podium mitzulaufen", sagte Sportdirektor Felix Bitterling. Er hoffe "endlich wieder" auf einen Heimsieg bei der stimmungsvollen Party: "Das wäre natürlich das absolute Highlight."
Zuletzt hatten Vanessa Hinz und Simon Schempp im Jahr 2016 das Traditionsevent mit Massenstart und Verfolgung für den Deutschen Skiverband (DSV) gewonnen. Überhaupt gab es seit 2002 lediglich drei rein deutsche Siegerduos. Vor allem für Strelow und Hettich-Walz dürfte viel möglich sein. Ebenso wie Preuß gönnen sich zahlreiche internationale Topstars mit Blick auf den Höhepunkt Olympia zwischen den Tagen eine Wettkampfpause.
Hettich-Walz muss Schießleistung verbessern
Mit Lou Jeanmonnot geht die Frau im Gelben Trikot gemeinsam mit Fabien Claude für Frankreich an den Start, ansonsten ist von den Top Ten im Gesamtweltcup lediglich die Finnin Suvi Minkkinen (mit Tero Seppälä) dabei. Bei den Männern ist von den Teilnehmern gar Strelow als 15. der Bestplatzierte im Gesamtweltcup. Im letzten Rennen vor Weihnachten hatte er als Vierter im Massenstart von Le Grand Bornand überzeugt, entsprechend groß sind nach Rang zwei im Vorjahr die Hoffnungen für Schalke.
"Natürlich hoffe ich, dass ich diesmal gemeinsam mit Janina wieder ein ähnlich starkes Resultat erreichen kann", sagte Strelow. Dafür muss vor allem Hettich-Walz ihre Schießschwächen aus dem Weltcup in den Griff bekommen. "Wir werden alles geben, um eine starke Leistung zu zeigen und den Zuschauern einen spannenden Wettkampf zu bieten", sagte die Schwarzwälderin. Sie freue sich auf die "einzigartige" Stimmung und ein "ganz besonderes" Erlebnis.
Das zweite deutsche Duo hat auf dem wie gewohnt aus der Skihalle Neuss angelieferten Kunstschnee dagegen nur Außenseiter-Chancen. Fichtner offenbarte im Weltcup Defizite in der Loipe, dürfte sich auch auf der modifizierten und damit etwas schwereren Laufrunde rund um die Schalker Arena schwer tun. Riethmüller kam dagegen aufgrund gravierender Schießschwächen in dieser Saison noch nicht über Platz 25 hinaus.
Vielleicht lässt sich vor den Heimweltcups in Oberhof und Ruhpolding aber ja neues Selbstvertrauen sammeln - und mit einem Überraschungscoup gar die deutsche Durststrecke beenden.
