Borussia Dortmund verbringt die Winterpause zwar auf Rang zwei in Bundesliga, doch beim BVB herrscht dennoch eine gewisse Unruhe. Einerseits gibt es angeblich Unzufriedenheit mit Niko Kovac, andererseits sind einige Personal-Fragen offen. Nun hat sich Sportboss Lars Ricken zu den Umständen geäußert.
Ist Borussia Dortmund schon eine Spitzenmannschaft? Auf diese Frage fand Sport-Geschäftsführer Lars Ricken nach kurzer Überlegung im "kicker" eine klare Antwort.
"Ein paar Attribute fehlen uns da noch", sagte er und spezifizierte diese Attribute: "Der letzte Wille und die letzte Gier, den finalen und wichtigsten Schritt zu gehen, um enge Spiele zu gewinnen." Der BVB müsse sich in dieser Hinsicht "im neuen Jahr weiterentwickeln".
Vorantreiben soll dieses Unterfangen Niko Kovac, der allerdings in den letzten Woche auch direkt oder indirekt Kritik abbekam. Julian Brandt kritisierte die Spielweise, Nico Schlotterbeck die Mitspieler, in Leverkusen verweigerte zudem Stürmer-Star Serhou Guirassy den Handschlag mit dem Coach.
"Da bin ich am Tag danach in die Kabine gegangen, was ich nicht häufig mache, und habe ein paar Worte an die Mannschaft gerichtet", verriet Ricken zu dem damaligen Vorfallen und fügte an: "Wenn ich das mal tue, geht es nicht um richtige oder falsche Laufwege, sondern um die Werte von Borussia Dortmund. Um Haltung. Darum, wofür der BVB steht."
Das Gleiche gelte nun auch für Karim Adeyemi, der nach einer Herausnahme beim 2:0 gegen Gladbach in die Kabine stapfen wollte. "So ein Verhalten nach einer Auswechslung ist für uns nicht tolerierbar. Niko, Sebastian Kehl und ich waren selbst auch Spieler, haben solche Situationen selbst erlebt und sie dann gemeinsam mit der Mannschaft aufgearbeitet."
Klar sei aber dennoch: "Zwischen Niko und der Mannschaft passt es. Wir alle in der sportlichen Verantwortung arbeiten eng zusammen."
Ricken: Beim BVB "wird kontrovers diskutiert"
Dabei werde "natürlich auch mal kontrovers diskutiert. Das gehört dazu, und das wollen wir auch", so Ricken.
Neben der Aufregung rund um den Trainer haben Ricken und Co. derzeit auch in Personal-Fragen alle Hände voll zu tun.
Um Sommer-Neuzugang Fabio Silva gab es Wechselgerüchte, weil dieser bislang noch nicht richtig zum Zug kommt. Doch einen Wintertransfer schloss Ricken auf Nachfrage des "kicker" deutlich aus.
Was die angedachten Verlängerungen mit Schlotterbeck und Adeyemi angeht, sei man "mit den Spielern und den Beratern im Austausch", sagte der 49-Jährige, kündige aber an: "Wir werden aber weiter keine Wasserstandsmeldungen abgeben, zumal beide noch bis 2027 unter Vertrag stehen."
Ricken deutet möglichen Verkauf von BVB-Duo an
Das Duo wisse "um unsere Wertschätzung, ich weiß, das beruht auch auf Gegenseitigkeit. Aber sie sind natürlich in einem Alter, in dem sie ihre nächsten Entscheidungen mit Bedacht treffen", erklärte Ricken.
Klar sei, dass man "so schnell wie möglich Klarheit schaffen" würde, "diesen Themen muss man aber die notwendige Zeit geben", so der Sport-Boss, der keine klare Deadline formulieren wollte.
"Aber natürlich haben wir einen zeitlichen Ablauf im Kopf und da eine gewisse Erwartungshaltung formuliert. Das verstehen auch alle miteinander."
Sollten Schlotterbeck und/oder Adeyemi nicht verlängern, stünde wohl im Sommer ein Verkauf an, wie Ricken durchblicken ließ.
"Das wären dann Plan B und C, wir fokussieren uns ganz klar auf Plan A, die Verlängerungen. Es ist allen bekannt, dass wir gerne mit beiden weiter zusammenarbeiten würden."





























