Die Vorstellung der Formel-1-Autos für die neue Regelperiode ab 2026 beginnt aufgrund der damit verbundenen Anforderungen früher als üblich. Die arbeitsreiche Phase der Formel-1-Testfahrten 2026 wird in diesem Winter bereits Ende Januar eingeläutet.
Los geht es am 26. Januar mit einem mehrtägigen Shakedown für alle elf Teams, inklusive Neueinsteiger Cadillac, auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Spanien. Anschließend stehen noch zwei Tests über jeweils drei Tage auf dem Bahrain International Circuit in Bahrain auf dem Winterfahrplan: 11. bis 13. Februar und 18. bis 20. Februar.
Ferrari hat inzwischen bekanntgegeben, dass man seinen noch unbenannten Boliden für die Formel-1-Saison 2026 am 23. Januar in Fiorano vorstellen wird. Charles Leclerc und Lewis Hamilton werden den neuen Wagen dort anlässlich eines privaten Shakedowns zum ersten Mal fahren. Teamchef Frederic Vasseur hat sich zum Ziel gesetzt, das Auto für 2026 so lange wie möglich zu entwickeln.
Ferrari-Launch am 23. Januar in Maranello
"Das wird sicherlich aggressiv, denn wir werden die Montage des Autos erst am Tag vor der Präsentation abschließen", sagte Vasseur am Donnerstag auf der traditionellen Pressekonferenz von Ferrari zum Jahresende in Maranello. "Die Präsentation findet am 23. Januar in Maranello statt. Das bedeutet, dass wir das Auto am 22. fertigstellen werden. Das ist zwar aggressiv, aber alle anderen werden das Gleiche tun."
Auf die Frage, wie der erste Ferrari in der Ära des neuen Technischen Reglements heißen wird, hält sich Vasseur bedeckt: "Das wird Teil der Präsentation sein. Ihr werdet euch also noch ein wenig gedulden müssen. Ich möchte niemandem die Überraschung verderben und alles vorwegnehmen."
Auf die Strategie von Ferrari für die Wintertestfahrten eingehend, erklärt Vasseur, dass sich das Team darauf konzentrieren werde, bei den inoffiziellen dreitägigen Testfahrten in Barcelona so viele Kilometer wie möglich zu sammeln, bevor man sich anschließend in Bahrain um die Performance kümmern will.
Was Vasseur für den Barcelona-Test erwartet - und was nicht
"Ich denke, das werden alle so machen, denn anfangs ist es am wichtigsten, Kilometer zu sammeln", so der Ferrari-Teamchef. "Es geht nicht sofort darum, die Performance zu optimieren, sondern Kilometer zu sammeln, um die technische Entscheidung hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Autos zu überprüfen."
"Erst danach", so Vasseur weiter, "geht es um die Performance. Deshalb glaube ich, dass in Barcelona alle mit einem, ich will nicht sagen Mule-Car antreten, aber sagen wir mal mit einem Spec-A-Fahrzeug".
"Wir sind es ja gar nicht mehr gewohnt, so viele Testtage zu haben. In den vergangenen vier oder fünf Saisons waren es drei", bemerkt der Ferrari-Teamchef. Seine Schlussfolgerung für die Wintertestfahrten 2026 lautet: "Das ist ein Vorteil, aber es ist auch ein völlig anderes Programm. Das bedeutet, dass das erste Ziel in einer solchen Saison darin besteht, die gewünschte Zuverlässigkeit zu erreichen."
In Rückschau auf den Reglementwechsel im Winter 2013/14, als die Formel 1 von V8-Saugmotoren auf die heutigen V6-Turbomotoren umrüstete, erinnert Vasseur, dass es "damals bei den ersten Rennen enorm viele Ausfälle" gab. "Das bedeutet, dass der Fokus in Barcelona darauf liegen wird, Kilometer zu sammeln, um die Zuverlässigkeit des Autos zu verstehen".
"Es wird darum gehen, dass wir verstehen, wo wir uns verbessern müssen und wie wir reagieren müssen. Denn wenn man erst in Bahrain etwas versteht, hat man beim zweiten Test keine Zeit mehr, für Australien noch zu reagieren", so Vasseur .

