Dank eines sehenswerten späten Comebacks beim 28:24-Erfolg über die Baltimore Ravens in Woche 16 der NFL und angeführt von Quarterback Drake Maye stehen die New England Patriots bereits sicher in den Playoffs.
Patriots @ Ravens: Auf einen Blick
- Die Patriots lagen nach missglücktem Fake Punt zum Start des vierten Viertels mit elf Punkten zurück und drehten das Spiel noch mit zwei späten Touchdowns sowie einem Turnover.
- Drake Maye warf erstmals für mehr als 300 Yards und führte New England erstmals seit der Saison 2021 wieder in die Playoffs.
- Bei den Ravens musste Lamar Jackson mit einer Rückenverletzung schon vor der Pause raus.
Patriots @ Ravens: Die Analyse
Die Ravens eröffneten das Spiel mit einem beeindruckenden Drive, der nur fünf Spielzüge andauerte. Nach zwei längeren Pässen von Lamar Jackson war es letztlich Derrick Henry, der zu einem 21-Yard-Touchdown lief. Die Patriots marschierten daraufhin selbst in die Red Zone, doch dort warf Drake Maye eine Interception zu Marlon Humphrey. Henry fumbelte im nächsten Drive, woraufhin es die Gäste besser machten - aus 23-Personnel spielten sie Play Action und Maye fand Tight End Hunter Henry für einen kurzen Touchdown zum Ausgleich.
Beide erzielten noch je ein Field Goal bis zur Pause und New England hatte nochmal die Chance auf Punkte, doch Maye verlor einen Fumble nach Sack von Defensive Back Ar'Darius Washington. Pausenstand: 10:10. Die Ravens allerdings mussten die zweite Hälfte dann ohne Jackson bestreiten, denn dieser verletzte sich am Rücken und verließ das Spiel noch im zweiten Viertel.
Aufseiten New Englands machten sich Verletzungen derweil auch bemerkbar. Running Back TreVeyon Henderson zog sich noch in der ersten Hälfte eine Gehirnerschütterung zu und auch Defensive Back Charles Woods kam nach einer Knöchelverletzung nicht zurück. Zudem fielen sukzessive die Defensive Tackles Khyris Tonga und Joshua Farmer aus. Baltimore verlor derweil nach der Pause Left Guard Andrew Vorhees.
Für die Ravens vergab in der Folge Kicker Tyler Loop einen Field-Goal-Versuch aus 56 Yards, während es sein Pendant auf der anderen Seite, Andy Borregales, aus 41 Yards besser machte. Danach allerdings kippte das Spiel: Die Ravens marschierten nun auch mit Huntley und Zay Flowers lief einen End Around über 18 Yards zum Touchdown. Im Gegenzug ging es für die Patriots nach einem dramatischen 23-Yard-Pass zu Stefon Diggs bei 3rd&14 bis an die eigene 44. Dort versuchte man dann einen Fake Punt bei 4th&10, was komplett daneben ging. Marte Mapu leistete sich einen Fumble und die Ravens übernahmen on Downs. Sie verschwendeten daraufhin keine Zeit und Henry erhöhte die Führung schließlich mit einem 2-Yard-Touchdown-Run auf 24:13 zu Beginn des vierten Viertels.
Maye und Diggs bringen Patriots zurück
Die Gäste antworteten schnell mit einem 22-Yard-Touchdown-Pass auf Kyle Williams samt anschließender Two-Point Conversion mit noch neun Minuten auf der Uhr. Den Patriots gelang ein Stopp - die Ravens hielten im gesamten Drive Henry raus - und nach einem Punt ging es an der eigenen 11 mit knapp fünf Minuten zu spielen weiter.
Maye eröffnete den Drive direkt mit einem Shot auf Mack Hollins für 20 Yards und versuchte dann einen Deep Ball zu Kayshon Boutte kurz vor die Endzone. Humphrey tackelte ihn noch bevor der Ball ankam und Boutte kam am Ende doch mit dem Ball auf den Boden, verlor ihn dann aber wieder. Eine klare Pass Interference von Humphrey, die aber nicht geahndet wurde. New England schüttelte sich kurz und hielt den Fuß auf dem Gas. Maye verwandelte dann einen 4th&2 zu Diggs für 21 Yards und wenig später lief schließlich Rhamondre Stevenson zu einem 21-Yard-Touchdown. 28:24 Patriots mit nur noch 2:07 Minuten zu spielen.
Wenig später verlor Flowers noch einen Fumble in der eigenen Hälfte nach Tackle von K'Lavon Chaisson, was die Entscheidung bedeutete, denn die Gäste gaben den Ball danach nicht mehr her.
Mit diesem Sieg stehen die Patriots erstmals seit 2021 wieder in den Playoffs, während die Ravens noch eine Niederlage vom Playoff-Aus entfernt sind.
New England Patriots (12-3) @ Baltimore Ravens (7-8)
Ergebnis: 28:24 (0:7, 10:3, 3:7, 15:7) BOXSCORE
Patriots @ Ravens: Die wichtigsten Statistiken
- Flowers' Touchdown war erst sein zweiter Rushing Touchdown überhaupt in der NFL. Letztmals war ihm dies in seiner Rookie-Saison 2023 gelungen.
- Der Bann ist gebrochen: Maye übertraf erstmals in seiner Karriere die Marke von 300 Passing Yards. Das war auch bitter nötig, denn das Run Game New Englands war lange komplett abgemeldet (3,4 Yards pro Carry). Maye warf für 380 Yards (31/44) und zwei Touchdowns (INT).
- Henry erzielte im Spiel seine Rushing Touchdowns 117 und 118 in der NFL. Zugleich hat er nun 31 Spiele mit mehreren Rushing Touchdowns. Nur die Hall-of-Famer LaDainian Tomlinson (38) und Emmitt Smith (36) haben mehr.
Der Star des Spiels: Drake Maye (Quarterback, Patriots)
Er machte Fehler (2 Turnover), doch er war cool, als es zählte und führte sein Team in der zweiten Hälfte nach dem unnötigen Fake Punt ins Spiel zurück. Sein Deep Ball auf Williams eröffnete die Aufholjagd und die 4th-Down-Conversion zu Diggs öffnete endgültig die Schleusen auf dem Weg zum Comeback-Sieg. Ebenfalls stark: Diggs mit neun Receptions für 138 Yards.
Der Flop des Spiels: John Harbaugh (Head Coach, Ravens)
Derrick Henry war offenkundig nicht verletzt und dennoch saß er in der entscheidenden Phase draußen, während Backups Rasheen Ali oder Keaton Mitchell ran durften. Das verstehe, wer will.
Analyse: Patriots @ Ravens - das fiel taktisch auf
- Die Patriots begannen das Spiel mit sechs Mann an der Line, später setzten sie dann auf ihre Base-Defense mit drei Linebackern, was sie sehr selten tun. Alles, um Henry zu stoppen. Zu Beginn konterten die Ravens mit Play Action und generell eher Pässen von Jackson von innerhalb der Pocket. Später mit Huntley setzten die Ravens dann häufiger auf den Run.
- Die Patriots arbeiteten häufiger auch mit einem Spy, selbst dann, als Huntley spielte. Sogar Special-Teamer Brenden Schooler wurde als solcher eingesetzt. Man setzte dafür zudem eher auf Cover-1-Konzepte mit nur einem tiefen Safety.
- Offensiv setzten die Patriots häufiger als üblich auf Heavy-Personnel. Beim ersten Touchdown spielten sie 23-Personnel mit Extra-O-Liner als Tight End und Defensive Tackle Tonga als Fullback. Auch Pony-Personnel wurde aufgeboten, als Henderson noch nicht verletzt war.
- Gegen Maye setzten die Ravens kaum auf Blitzes und ließen teils bis zu acht Mann in Coverage. Zudem waren einige Disguised Coverages dabei, was den Youngster aber kaum aus der Ruhe brachte.
- Nach zuletzt größeren Problemen mit der Kickoff-Return-Coverage kickten die Patriots den Ball zu Beginn konsequent in die Endzone, was Returns verhinderte, aber dem Gegner den Ball dann eben an der 35 gab.




































