Max Verstappen ist auch nur so stark, weil bei Red Bull alle für den Holländer arbeiten und ihm ein Auto ganz nach seinem Gusto bauen. Eine gängige Formel-1-These. Eine, die ein früherer Weltmeister jetzt auseinander genommen hat.
Jacques Villeneuve hält gar nicht von Behauptungen, dass sich Red Bull bei der Konstruktion seiner Formel-1-Boliden vollends nach den Bedürfnissen von Superstar Max Verstappen richtet.
"Jeder hat gesagt: 'Oh, aber das Auto ist für Max gemacht. Armer, armer zweiter Fahrer.' Eigentlich, nein. Max arbeitet daran, er macht das Auto besser und besser", sagte der Formel-1-Champion von 1997 im Podcast "High Performance".
"Wenn man nicht in der Lage ist, es (das Auto, d.Red.) zu fahren oder rauszufinden, was das Problem ist während einer Saison, wird man letztlich langsamer und langsamer und langsamer. Nicht weil man wirklich langsamer ist, aber weil Max schneller und schneller wird. Das liegt daran, dass man nicht fähig ist, wirklich zu verstehen, was mit dem Auto los ist", führte der Kanadier mit Blick auf die Jahr für Jahr riesige Lücke zwischen Verstappen und seinen Red-Bull-Stallkollegen aus.
Villeneuve nannte das Beispiel Sergio Perez (von 2021 bis 2024 bei Red Bull die Nummer zwei). "Jedes Jahr haben sie die Saison auf Augenhöhe begonnen und das war es dann. Perez wurde nicht langsamer, Max wurde schneller und schneller und schneller."
Villeneuve über Verstappen: "Das können nur wenige Fahrer"
Der Unterschied zwischen Verstappen und seinen Garagen-Nachbarn liege im Fahrzeug-Verständnis des viermaligen Weltmeister, so der frühere Rivale von Michael Schumacher.
"Er kann wirklich verstehen, was mit dem Auto los ist", erläuterte Villeneuve. "Man muss herausfinden, was man braucht, um in diese perfekte Zone zu kommen, in der man das Auto fährt, wo es ein Extra-Teil deines Körpers wird, über den man gar nicht mehr nachdenken muss. Das können nur wenige Fahrer."
Auch in der Saison 2025 war der Unterschied zwischen Verstappen und seinem Red-Bull-Kollegen frappierend: Während der Niederländer 421 WM-Punkte einfuhr, sammelte der Japaner Yuki Tsunoda in 22 Rennen für die Bullen lediglich mickrige 30 Zähler.


