Mit gerade einmal drei Jahren schreibt Sarwagya Singh Kushwaha aus Indien Schachsport-Geschichte. Nun gibt es laut einem indischen Medienbericht aber Zweifel an der jüngst aufgestellten Bestmarke. Der Vater reagiert empört.
Eine Beschwerde beim internationalen Schach-Weltverband FIDE rüttelt am Rekord von Sarwagya Singh Kushwaha. Das berichtet der "Indian Express".
Der Vorwurf dieser Beschwerde lautet: Der Jungspund habe gegen Gegner verloren, die Trainer an der Akademie waren, an der auch er trainiert. Das Ganze habe also ein Geschmäckle. Es werden darin eindeutige Verstöße gegen die "Fairplay-Grundsätze der FIDE durch Trainer" moniert.
Vater und Coach des jungen Schach-Durchstarters wehren sich vehement. Sie sagen, dass es sich hierbei um Zufall handle und sein Sohn das Opfer eines Machtkampfes innerhalb des lokalen Schachverbandes sei.
"In Sagar gibt es zwei Fraktionen innerhalb des lokalen Schachverbands. Eine Fraktion versucht, die andere ins Visier zu nehmen, indem sie zu beweisen versucht, dass die Ergebnisse meines Sohnes auf unfaire Weise erzielt wurden", erklärte Vater Kushwaha dem "The Indian Express".
"Nur weil diese Leute aus Sagar kommen und wir sie kennen, kann das nicht beweisen, dass etwas Unfairness im Spiel war", ergänzte er. "Ich kenne diese drei Leute vom Sehen, da ich ebenfalls eine Schachakademie leite. Sie sind so etwas wie unsere Konkurrenten."
Die FIDE bestätigte oder dementierte die Beschwerde nicht, so wie sie es immer handhabt.
Weltrekord ließ Schachwelt aufhorchen
Der erst 3-jährige Sarwagya Singh Kushwaha aus Indien hatte in der vergangenen Woche als jüngster Spieler der Geschichte eine offizielle Wertungszahl des Weltschachverbands FIDE erreicht.
Der Junge aus dem Bundesstaat Madhya Pradesh war am Tag des Rekords exakt drei Jahre, sieben Monate und 20 Tage alt. Damit unterbot er die bisherige Bestmarke des Inders Anish Sarkar, der im November 2024 mit drei Jahren, acht Monaten und 19 Tagen erstmals gelistet wurde. Mit den Wertungszahlen wird die Spielstärke bewertet.
Kushwaha, der noch in der Vorschule ist, besitzt eine Schnellschach-Wertungszahl von 1572 Punkten. Um eine FIDE-Zahl zu erhalten, muss ein Spieler mindestens einen Gegner mit bestehender Wertung besiegen. Der Vater des Wunderkindes, Siddharth Singh, sprach gegenüber indischen Medien von "einer Sache von großem Stolz und Ehre" und fügte hinzu: "Wir wollen, dass er ein Großmeister wird."
