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Teamkollegin deutlich: "Widert mich an"

Biathletin nach Morddrohung unter Schock - Verband reagiert

Erhielten zuletzt Hassnachrichten auf Social Media: Frankreichs Biathlon-Stars Braisaz-Bouchet und Jeanmonnot
Erhielten zuletzt Hassnachrichten auf Social Media: Frankreichs Biathlon-Stars Braisaz-Bouchet und Jeanmonnot
Foto: © IMAGO/Pierre Teyssot
15. Dezember 2025, 13:25
sport.de
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Die wegen Diebstahl verurteilte Biathletin Julia Simon gab am Wochenende nach abgesessener Sperre ihr Weltcup-Comeback. Für ihre Kolleginnen in der französischen Nationalmannschaft ist die Affäre aber noch immer nicht abgeschlossen, wie Top-Skijägerin Lou Jeanmonnot betont. Allen voran Justine Braisaz-Bouchet leide stark unter den Folgen. 

Trotz der Verurteilung wegen Kreditkartenbetrugs von Julia Simon vor Gericht und ihrer Suspendierung zum Biathlon-Saisonstart durch den französischen Skiverband ist die Angelegenheit für Justine Braisaz-Bouchet noch nicht durchgestanden. Im Gegenteil: Es wird immer schlimmer. Die Biathletin erhielt zuletzt sogar Morddrohungen gegen ihre Tochter, wie Teamkollegin Lou Jeanmonnot am Freitag offenbarte.

"Letzte Woche erhielt sie Morddrohungen gegen ihre Tochter. Das widert mich an. Es ist nicht normal, dass das solche Ausmaße angenommen hat. Das alles mitanzusehen, war schwer. Man fühlt sich machtlos gegenüber der menschlichen Grausamkeit, die zu einem bestimmten Zeitpunkt nichts mit dieser Person zu tun hatte", so Jeanmonnot am Mikrofon bei "La Chaîne L'Equipe".

Die 29 Jahre alte Braisaz-Bouchet zählte zu denjenigen, die von Simon bestohlen worden war. Dennoch geriet sie in den sozialen Medien mehrfach ins Visier. "Wir haben uns in den letzten drei Jahren daran gewöhnt; es ist an der Tagesordnung", so Jeanmonnot über die Hasskommentare im Netz: "Wir kennen die Situationen und haben aus ihnen gelernt. Ich bin zutiefst enttäuscht für Justine, weil sie einen viel zu hohen Preis für etwas zahlt, dessen Opfer sie einst war."

Verband reagiert und sichert Unterstützung zu

Der französische Skiverband (FFS) verurteilte via Mitteilung am Samstag "auf das Schärfste jede Form von Gewalt oder Belästigung" und sicherte Braisaz-Bouchet "volle Unterstützung" zu.

Lou Jeanmonnot, die sich jüngst selbst gegen Hasskommentare im Netz wehren musste, zeigte sich "enttäuscht" über die Entwicklung der Ereignisse. "So hatte ich mir meine sportliche Karriere in der französischen Nationalmannschaft nicht vorgestellt. Ich hätte mir gewünscht, es wäre wie in meiner Jugendzeit gewesen, als ich mit meinen Freunden zum Training ging und mich darauf freute. Leider ist das nicht der Fall."

Sie tue nun ihr "Bestes, um Justine zu unterstützen, einen wundervollen Menschen, der all die Liebe der Welt verdient. Sie ist durch all das völlig am Boden zerstört".

Braisaz-Bouchet: Kein Zusammenhang mit Simon-Rückkehr

Am Sonntag äußerte sich schließlich auch Braisaz-Bouchet beim Sender "RMC" selbst. Ihr sei es beim Lesen einiger Kommentare nach dem Weltcup in Östersund in den sozialen Medien "kalt den Rücken hinuntergelaufen", so die Französin: "Es war eine Person, die auf Französisch schrieb und gewalttätige Worte gegenüber meiner kleinen Tochter äußerte. Ich weiß nicht, warum er diese Worte gesagt hat, ich habe ihn nicht einmal danach gefragt. Seitdem habe ich meine Konten in den sozialen Netzwerken gelöscht."

Wegen einer "verlorenen Wette" habe sie die Hassnachrichten aber nicht bekommen, so Braisaz-Bouchet mit Blick auf ihre zwei Staffelsiege in Östersund. Zugleich betonte sie allerdings, dass sie "keinen Zusammenhang" bei den Drohungen gegen ihre Tochter mit der Rückkehr von Julia Simon in den Weltcup erkennen kann.

"Allerdings werde ich in Bezug auf den Fall und die Geschehnisse stark beleidigt." Viele hielten sie "für die Unruhestifterin, die jemandem etwas anhängen wollte", führte die Biathletin fort. "Ungeachtet des Urteils gab es Wut. So interpretiere ich das."

Nach den jüngsten Kommentaren im Netz habe sich anschließend ihrer Freundin Lou Jeanmonnot anvertraut. Sie sei "bei weitem nicht die Einzige, die solche Nachrichten erhält".

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