"Flugsaurier" Noriaki Kasai hat seinen bemerkenswert guten Saisonstart im hohen Norden abgerundet. Die Ergebnisse des Skisprung-Methusalems dürften indes den deutschen Skispringern zu denken geben.
Noriaki Kasai ist da - immer noch und immer noch gut genug, um im Continental Cup der Skispringer (der zweiten Liga unter dem Weltcup) mit Athleten mitzuhalten oder gar zu schlagen, deren Opa er sein könnte.
Nach Rang 18. im ersten Springen in Kuusamo in Finnland legte, der 53-jährige Kasai am Sonntag noch ein Schippchen drauf und belegte den 14. Platz.
Erschrecken aus deutscher Sicht: Kein DSV-Springer aus dem B-Kader war besser als der Japaner. Ben Bayer war als 17. noch der beste Deutsche. Im Continental Cup können drei Nationen einen zusätzlichen Startplatz für den Weltcup holen, davon ist das deutsche Team derzeit aber weit entfernt.
Den Sieg am Sonntag sicherte sich der Norweger Robin Pedersen, im März in Trondheim WM-Dritter mit Norwegens "Anzugskandal-Team".
Wann springt Skisprung-Legende Kasai wieder im Weltcup?
Für Kasai ist eine Rückkehr ins Weltcup-Team der Japaner nach den starken Leistungen keineswegs eine Illusion. Spätestens beim Heim-Weltcup im Januar sollte "Nori" über das zusätzliche Kontingent der nationalen Gruppe wieder in der ersten Liga starten und dann seinen Altersrekord weiter steigern. Kasai ist der mit Abstand älteste Skispringer, der je im Weltcup vom Bakken gegangen ist.
Kasai feierte sein Debüt im Jahr 1988 im Alter von 16 Jahren. Damals wurde noch im Parallelstil gesprungen. Seinen größten Erfolg feierte Kasai vier Jahre später als er sich zum Skiflug-Weltmeister krönte.
Er hält zahlreiche Rekorde, ist der älteste Sieger eines Weltcup-Springens (41) und der älteste Podest-Besucher (44). 2018 erreichte er als erster Wintersportler überhaupt die achte Teilnahme an den Olympischen Spielen. Bei Olympia gewann Kasai 2014 in Sotschi Silber im Einzel, hinzu kommen zwei Mannschafts-Medaillen (einmal Silber, einmal Bronze).
