Biathlon-Legende Ole Einar Bjørndalen hat den norwegischen Verband attackiert und das Vorgehen in der Causa Knotten mit deutlichen Worten kritisiert. Der Verband selbst wehrt sich, allerdings bekommt Bjørndalen Rückendeckung.
Ole Einar Bjørndalen hat den norwegischen Biathlonverband für dessen Verhalten in der Causa rund um Karoline Knotten scharf kritisiert. "Ich schäme mich ein bisschen, Norweger zu sein", polterte die Legende im "TV2"-Interview mit Blick auf den Fall, der vor einigen Monaten hohe Wellen schlug.
Knotten war damals aus der Nationalmannschaft aussortiert worden, weil sie und der Verband andere Vorstellung vom Training in der Höhe hatten. Die Biathletin erklärte, dass der Plan des Verbandes für ihren Körper nicht ideal sei. Statt nach Alternativen zu suchen, wurde sie von den Verantwortlichen ausgebootet.
Umgang mit Biathlon-Star "besorgniserregend"
"Dass so eine gute Biathletin vor den Kopf und ihr Hintern aus der Nationalmannschaft getreten wird und sie vor der olympischen Saison keine Unterstützung bekommt, ist besorgniserregend", polterte Bjørndalen nun.
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Knotten müsse alles selbst organisieren, so die Legende weiter. "Jede Trainingssession, alle Meetings, alle Flüge, einen neuen Trainer, einen neuen Krafttrainer, einen neuen Schießtrainer. Bei Olympia ist Norwegen von ihr abhängig, aber bis zum Start der Saison haben wir Karoline nicht geholfen. Das tut weh und ich schäme mich dafür."
Biathlonverband kontert Bjørndalen
Team-Manager Per Arne Botnan ließ diese Worte so nicht stehen und konterte: "Ich habe keine Ahnung, wo er [Bjørndalen] das her hat, dass sie keine Unterstützung bekommen hat. Er sollte die Dinge prüfen, bevor er über solche Sachen spricht. Wir haben für sie in die Wege geleitet, was wir für eine Läuferin in die Wege leiten konnten, die nicht Teil des Teams ist."
Botnan verwies in diesem Zusammenhang auf medizinische Versorgung und das Prüfen von Waffen und Munition. Hier hat Knotten seiner Aussage zufolge alle Vorzüge genossen, die auch die Mitglieder der Nationalmannschaft hatten.
Knotten selbst sieht die Sache allerdings anders. Als sie nach dem Staffel-Rennen am Samstag auf die Worte Bjørndalens angesprochen wurde, sagte sie: "Ich kann sagen, dass ich mit Ole komplett übereinstimme. [...] Ich stimme zu, dass der Verband absolut nicht zu meiner Entwicklung in diesem Jahr beigetragen hat."
