Die Wutrede von Borussia Dortmunds Nationalspieler Nico Schlotterbeck nach dem schwachen Auftritt in der Champions League gegen FK Bodö/Glimt (2:2) hallt weiter nach. Auch beim kommenden Gegner aus Freiburg sind die Worte des Verteidigers vernommen worden. Die Gastgeber wittern eine Chance.
Geht es nach Christian Günter könnten die aktuellen Misstöne bei Borussia Dortmund den Freiburgern am Sonntag (15:30 Uhr) durchaus in die Karten spielen. "Sie sind ein bisschen angeschossen nach dem 2:2", sagte der Routinier des Sport-Clubs nach dem knappen 1:0 in der Europa League gegen RB Salzburg, als er in der Mixed Zone auf das Bundesliga-Heimspiel gegen den BVB angesprochen wurde.
Auch Günter weiß: "Da geht's, glaube ich, auch intern ganz gut ab, wie man gesehen hat."
Gemeint war Nico Schlotterbecks harsche Kritik am Auftreten einiger Mitspieler am vergangenen Mittwoch beim Königsklassen-Duell gegen Außenseiter Bodö/Glimt.
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Der Dortmunder Innenverteidiger hatte sich unmittelbar nach der Partie vor allem die Einwechselspieler vorgeknöpft. "Jeder hat ein Stück weit sein Spiel gespielt, die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball", grantelte der BVB-Kapitän bei "DAZN". Er erwarte "Intensität. Wenn man in der 60. Minute reinkommt, erwarte ich 30 Minuten Volldampf."
Die Wutrede ist seither eines der großen Gesprächsthemen rund um die Dortmunder Borussia. Die zentrale Frage: Hat der Abwehrboss mit seinem Klartext-Interview womöglich mehr Schaden als Nutzen angerichtet?
Diskussion um Schlotterbeck: Hamann vs. Kovac
Eine solche Generalkritik stehe einem "Spieler nicht zu", schreibt Didi Hamann in seiner "Sky"-Kolumne: "Wir wollen zwar, dass Spieler immer Klartext sprechen, aber diese Wortwahl ist grenzwertig. Du musst aufpassen, dass die Mannschaft nicht auseinanderdividiert wird durch solche Aussagen." Schließlich habe Schlotterbeck die Einwechselspieler wie etwa Karim Adeyemi "durch seine Aussagen mehr oder weniger persönlich angegriffen. Da muss man immer vorsichtig sein", so Hamann.
Von Trainer Niko Kovac wurde er hingegen öffentlich in Schutz genommen, "als Führungsspieler" habe der 26-Jährige "mit Sicherheit das Recht, gewisse Sachen anzusprechen. Dass er verärgert ist über das Verhalten, das wir an den Tag gelegt haben, ist völlig normal".
Und beim SC Freiburg? "Ich werde in meine Massagestrümpfe reinrutschen", scherzte Günter mit Blick auf das Spiel des Neunten gegen den Dritten. Etwas ernster fügte er hinzu: "Es wird ein schwieriges Spiel. Dortmund hat einen sehr guten Kader."
Nach dem Sieg in der Europa League gegen Salzburg werde man "alle Kräfte bündeln", aber "es werden elf Jungs auf dem Platz stehen, die brennen und alles hineinwerfen". Günter fügte hinzu: "Und die, die reinkommen: hinterher!"































