Der deutsche Schach-Großmeister Vincent Keymer hat beim Finale der Freestyle Chess Grand Slam Tour in Südafrika einen mehr als versöhnlichen Abschluss nach seinem bitteren Aus im Halbfinale gefunden. Superstar Magnus Carlsen musste sich derweil im Finale geschlagen geben.
Vincent Keymer hat sich beim Finalturnier Freestyle Chess Grand Slam Tour den dritten Platz gesichert - und das auf ziemlich überzeugende Weise.
Deutschlands bester Schachgroßmeister besiegte den formstarken Usbeken Javokhir Sindarov sowohl mit Weiß in der ersten als auch mit Schwarz in der zweiten Partie. Der 21-Jährige, der im Februar in Weissenhaus das erste Turnier der Freestyle-Tour 2025 gewonnen hatte, darf sich nun über ein Preisgeld in Höhe von 80.000 US-Dollar freuen. Sindarov gewann 60.000 Dollar für den vierten Platz.
Gespielt wird auf der Tour im Freestyle-Schach nach den Fischer-Random-Regeln (Chess960), sodass keine zwei Partien gleich beginnen. Die Anordnung der Figuren wird gelost, die Spieler haben nur wenige Minuten Zeit, um sich eine Eröffnungsstrategie zu überlegen.
Mehr dazu:
In der ersten Partie hatte Keymer seine Vorteile in der Eröffnung gut nutzen können, ein Fehler von Sindarov im 16. Zug lud den Deutschen zudem ein, den Druck zu erhöhen und letztlich in Führung zu gehen. In der zweiten Partie reichte Keymer ein Remis zum Sieg. Seine Bauernmehrheit im Endspiel war aber stark genug, um auch mit den schwarzen Figuren zu gewinnen.
Schach-Star Aronian gewinnt Top-Preisgeld: "Bin ein bisschen stolz"
Das große Finale bestritten in Südafrika Magnus Carlsen und Keymer-Bezwinger Levon Aronian, die bereits im Juli in Las Vegas in der Variante Chess960 gegeneinander angetreten waren. Wie schon damals hatte der norwegische Superstar das Nachsehen.
Aronian konnte sich mit Weiß in der ersten Partie durchsetzen, in der zweiten holte er ein Remis - womit er sich das Top-Preisgeld in Höhe von 200.000 US-Dollar sicherte. Weil der 43-Jährige die Tour 2025 zudem als Zweiter beendet hatte, kommen 50.000 US-Dollar hinzu. Platz eins auf der Tour war wiederum an Carlsen gegangen.
"Ich finde, ich habe heute wirklich gut gespielt", sagte der glückliche Sieger anschließend: "Ich glaube, ich hatte in beiden Partien mehr oder weniger die Kontrolle, habe aus den Eröffnungen gute Stellungen herausgespielt und bin daher sehr zufrieden mit meinem Spiel. Ich bin sogar ein bisschen stolz auf mich!"
