Erster Auftritt bei der Darts-Weltmeisterschaft, erster Sieg! Der deutsche WM-Debütant Arno Merk hat am Donnerstagabend die Darts-WM im altehrwürdigen Ally Pally eröffnet - und direkt für eine Sensation gesorgt: Der 33-Jährige, der in der Weltrangliste nur Platz 163 belegt und klarer Außenseiter war, setzte sich nach starker Vorstellung mit 3:1 gegen den Belgier Kim Huybrechts (Nummer 53 der Welt) durch.
Merk hatte sein WM-Ticket mit dem Gewinn der Super League gebucht, galt gegen "Hurricane" Huybrechts, der in London 2012 das Viertelfinale erreichte, aber eindeutig als Underdog - und trotzte diesem Image.
Dank einer unerschrockenen Vorstellung gewann Merk die ersten beiden Sätze und ließ seinen Emotionen dabei mehrfach freien Lauf. Auch im dritten Durchgang sah es gut aus, ehe Huybrechts das Momentum nach einer verpassten Chance Merks nutzte und sich Satz drei holte.
Statt einzuknicken, wahrte Merk aber die Ruhe und machte den Sack schließlich zu.
In der 2. Runde könnte das nächste richtig fette Highlight warten: Ein Duell mit dem zweimaligen Weltmeister Peter Wright. Wright muss dafür jedoch sein erstes Match gegen die Niederländerin Noa-Lynn van Leuven gewinnen.
Er habe "unendlich viel Lust" auf einen Vergleich mit Wright, betonte Merk nach seinem Sieg bei "DAZN" und schob selbstbewusst nach: "Wenn ich so wie heute spiele, dann kann ich vielleicht auch da mithalten."
Sieben weitere Deutsche im Einsatz
Beeindruckt zeigte sich der Niedersachse von der für ihn völlig ungewohnten Kulisse im Ally Pally. "Das war brutal, ich wusste beim Walk-in gar nicht, wo ich hinschauen sollte, ich war richtig erdrückt von der Lautstärke, alles hat gescheppert, ich habe so etwas noch nie erlebt", so Merk, den die Stimmung offenbar ordentlich beflügelte.
Der Einzug in die 2. Runde hat auch einen netten Nebeneffekt: Rund 25.000 Pfund (ca. 28.000 Euro) hat Merk jetzt schon sicher.
Nach dem Debütanten treten sieben weitere Deutsche bei der WM (bis 3. Januar) an. Die größten Hoffnungen ruhen auf der deutschen Nummer eins Martin Schindler. Dahinter kommen auch Ricardo Pietreczko und Niko Springer in guter Form in die britische Hauptstadt.
Am Donnerstagabend zog zudem Ex-Weltmeister Michael Smith letztlich souverän in die nächste Runde ein. Der Sieger von 2023 besiegte seine englische Landsfrau Lisa Ashton mit 3:0. Topfavorit Luke Littler gewann ebenso deutlich mit 3:0 gegen den Litauer Darius Labanauskas.
Für Littler war es in dem auf 128 Teilnehmer ausgedehnten Feld der erste von sieben möglichen Siegen zur angestrebten Titelverteidigung. In Runde zwei geht es für den Youngster im Alexandra Palace entweder gegen David Davies aus Wales oder Mario Vandenbogaerde aus Belgien.


