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Halbfinal-Gegner hatte "Glück"

Keymer verliert irren Schach-Krimi, Carlsen "unzufrieden"

Schach-Großmeister Vincent Keymer spielt beim Freestyle-Finalturnier um Platz drei
Schach-Großmeister Vincent Keymer spielt beim Freestyle-Finalturnier um Platz drei
Foto: © IMAGO/54 / Felix Koenig
11. Dezember 2025, 09:00
sport.de
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Deutschlands bester Schach-Großmeister Vincent Keymar hat das Finale der Freestyle Chess Grand Slam Tour in Südafrika auf dramatische Art und Weise verpasst. Superstar Magnus Carlsen setzte sich im zweiten Halbfinale zwar durch, war hinterher aber trotzdem nicht wirklich glücklich.

Zweimal Hochspannung in den Halbfinalpartien der Freestyle Chess Grand Slam Tour, zweimal setzten sich die Routiniers durch.

Levon Aronian gewann im Tiebreak (3:1) gegen den deutschen Top-Schachspieler Vincent Keymer, Magnus Carlsen revanchierte sich gegen den jungen Usbeken Javokhir Sindarov ebenfalls im Tiebreak (2,5:1,5), gegen den er in der Vorrunde bereits eine Partie verloren hatte. Gespielt wird im Freestyle-Schach nach den Fischer-Random-Regeln (Chess960), sodass keine zwei Partien gleich beginnen. Die Anordnung der Figuren wird gelost, die Spieler haben nur wenige Minuten Zeit, um sich eine Eröffnungsstrategie zu überlegen.

Keymer begann sein Halbfinale mit den schwarzen Figuren, in der er Remis spielte. Im zweiten Durchgang mit Weiß stand der 21-Jährige zwischenzeitlich deutlich auf Gewinn, vergab diese Chance aber. "In der zweiten Partie hatte ich zu viel Spaß", räumte sein Gegenüber Aronian hinterher ein, dass er gegen Keymer wohl etwas zu risikoreich agiert habe. Dennoch konnte er am Ende ein Remis spielen.

Im Tiebreak, wo die Bedenkzeit von 30+15 Minuten auf 5+2 Minuten gekürzt wurde, erreichten beide Spieler Gewinnstellungen. Beide leisteten sich auf Zeitdruck Fehler, Keymer machte dann aber den entscheidenden. In der zweiten Blitzpartie hatte Aronian die Kontrolle und gewann überzeugend.

Keymer-Gegner Aronian: "Ich hatte Glück"

"Ich kann nicht sagen, dass ich besonders stolz auf meine Spielweise bin, aber ich hatte Glück", sagte Aronian hinterher: "Einmal saß ich da und dachte nach ... Ich kam zu dem Schluss, dass ich wahrscheinlich der glücklichste Schachspieler der Geschichte bin, weil mir solche Dinge ständig passieren, und dafür bin ich sehr dankbar."

Der Armenier spielt nun wie im Vorjahr im Finale um das große Preisgeld von 200.000 US-Dollar. Dort trifft er erneut auf Magnus Carlsen. Nach dem überstandenen Krimi gegen Keymer spürt Aronian aber überhaupt keinen Druck: "Ich mache mir keine Sorgen darüber, wie ich spiele. Hätte ich ein schlechtes Jahr gehabt, würde ich wahrscheinlich zittern, weil ich irgendwie Geld gewinnen müsste. Aber jetzt bin ich reich, also ist es mir egal."

Carlsen nach "totalen Zusammenbruch" unzufrieden

Bei Magnus Carlsen herrschte nach dem Finaleinzug derweil keine allzu positive Stimmung. Grund dafür war die zweite Partie gegen Javokhir Sindarov, die er mit den weißen Figuren verlor und somit ebenfalls in den Tiebreak musste. Die erste Partie hatte er mit Schwarz für sich entscheiden können.

"Was soll ich sagen", meinte der Norweger: "Es war ein kompletter und totaler Zusammenbruch von beiden Spielern. Es war einfach... Sport, denke ich? Wenn ich heute die zweite Partie als Weißer verliere, kann ich mit keinem Sieg unzufrieden sein, also ja, hier sind wir. Ich glaube, ich habe ihn vor allem überdauert, aber es fühlt sich gut an, im Finale zu stehen."

Vincent Keymer spielt am Donnerstag gegen Javokhir Sindarov um Platz drei, ehe Magnus Carlsen und Levon Aronian um den Titel kämpfen.

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