Borussia Dortmund hat in der Champions League gegen Fußball-Zwerg Bodö/Glimt eine fette Chance liegenlassen. Statt mit einem Heimsieg den Sprung in die Top acht zu schaffen, schaffte der BVB nur ein mageres 2:2. Kapitän Nico Schlotterbeck platzt der Kragen, auch Trainer Niko Kovac ist bedient.
Nico Schlotterbeck ließ nach dem enttäuschenden BVB-Remis gegen Bodö/Glimt noch am "DAZN"-Mikrofon Dampf ab und knöpfte sich vor allem die zweite Reihe der Dortmunder vor.
"Jeder hat ein Stück weit sein Spiel gespielt, die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball", grantelte der BVB-Kapitän. Er erwarte "Intensität. Wenn man in der 60. Minute reinkommt, erwarte ich 30 Minuten Volldampf."
Schlotterbeck vermisste beim BVB eine "Winner-Mentalität", sagte der Verteidiger. Dazu gehöre, "das Spiel zu killen", anstatt in Schönheit auf dem Platz zu sterben.
"Das haben wir gar nicht hinbekommen. Wir chippen vorm Torhüter, wollen schön spielen und das reicht dann nicht. Wir spielen Champions League und das ist viel zu wenig. Wir können hier auf 13 Punkte gehen und manchen war nicht bewusst, wie wichtig das ist. Deswegen ist es nicht bitter, sondern richtig schlecht", urteilte Schlotterbeck.
Schlotterbeck-Aussagen haben Brisanz
Der BVB habe nach dem 2:2 der Gäste zudem "unfassbar unsauber gespielt", so der 26-Jährige: "Die letzten fünf Minuten der Nachspielzeit hatte Bodö mehr Ballbesitz als wir. Das kann nicht der Anspruch sein, vor allem in einem Heimspiel ist das zu wenig. Manchen war nicht bewusst, wie wichtig das ist. Jetzt musst du wieder beide Spiele gewinnen, sonst bist du wieder nicht in den top Acht und hast wieder zwei Spiele mehr."
Schlotterbecks Knallhart-Kritik gewinnt an Würze, weil der Abwehrmann derzeit zögert, seinen 2027 auslaufenden BVB-Vertrag zu verlängern.
Mehrere europäische Topklubs sollen an ihm dran sein, auch der FC Bayern hat angeblich Interesse. Schlotterbeck hat seine Zukunft in Dortmund auch von der Perspektive abhängig gemacht, mit dem BVB Titel zu gewinnen.
Kovac-Standpauke noch in der Kabine
BVB-Trainer Niko Kovac war nach dem Bock gegen den krassen Außenseiter indes ebenso bedient. Die Leistung gegen Bodö/Glimt sei "definitiv zu wenig" gewesen, sagte er. "Das reicht so nicht. Wenn du die Chancen liegen lässt, dann gewinnst du auch kein Spiel gegen Bodö Glimt", sagte Kovac: "Und wir haben heute die Chancen gehabt, haben sie aber nicht genutzt. Das kann auch passieren, aber dann musst du solche Spiele 2:1 nach Hause fahren. Aber so - das ist zu wenig."
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Laut Sportdirektor Sebastian Kehl setzte es von Kovac noch in der Kabine eine Standpauke. "Nach dem 2:2 und dem Unmut, den wir alle spüren, ist das, glaube ich, auch angebracht", befand Kehl. "Die Spieler sollten sich schon bewusst sein, was sie heute hier verspielt haben", so der Sportdirektor, der von einer gewissen "Überheblichkeit" sprach.
Auf den BVB warten in der Champions League im Januar mit Tottenham Hotspur und Inter Mailand ungleich schwerere Aufgaben als Bodö/Glimt. In der Tabelle belegen die Schwarzgelben Platz zehn. Ein Punkt fehlt zu den Top acht, die sich direkt für das Achtelfinale qualifizieren.















































