Borussia Dortmund sieht gegen FK Bodö/Glimt lange wie der Sieger aus, muss aber noch den Ausgleich hinnehmen.
Julian Brandt pustete kräftig durch und nahm genervt einen großen Schluck aus der Wasserflasche, missmutig klatschte der Doppelpacker mit seinen Teamkollegen ab. Denn: Seine zwei Tore reichten in der Champions League nach einem späten Schock nicht zum Pflichtsieg gegen FK Bodö/Glimt.
Mit einem überraschenden Ausrutscher verpasste Borussia Dortmund einen Jubiläumssieg und den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde. Trotz eines Doppelpacks des Kritikers Brandt blamierte sich der BVB gegen den krassen Außenseiter mit einem 2:2 (1:1) und gab damit den 100. Erfolg in der Königsklasse und deren Vorgängerwettbewerb, dem Landesmeisterpokal, aus der Hand.
"Jeder spielt so ein bisschen sein Spiel. Die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball. Und ich sage immer: Winner-Mentalität bedeutet auch mal, das Spiel zu killen. Das haben wir gar nicht hinbekommen", sagte Nico Schlotterbeck bei "DAZN": "Wir wollen es ein bisschen schön machen und das reicht dann nicht. Wir spielen Champions League und das ist viel zu wenig. Es ist nicht bitter, sondern einfach richtig schlecht."
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BVB-Legende Reus im Stadion
Bei einem Sieg hätte das Team von Trainer Niko Kovac schon zwei Spieltage vor Ende der Ligaphase zumindest die Play-offs sicher gehabt. Doch statt eines Pflichtsiegs zu Hause setzte es einen bitteren Rückschlag.
Ausgerechnet Brandt, der jüngst die Spielweise kritisiert hatte ("Nicht meine Art und Weise, Fußball zu spielen"), traf in seinem 500. Profispiel doppelt (18./51.), sein zweiter Treffer war zugleich das 300. Dortmunder Tor in der Champions League. Doch jubeln konnten die Fans dennoch nicht, Jens Petter Hauge (75.) glich wie aus dem Nichts noch aus.
In den letzten beiden Vorrundenspielen im Januar bei Tottenham Hotspur und gegen Inter Mailand geht es für das Team von Trainer Niko Kovac darum, sich eine gute Ausgangsposition für die Qualifikation für das Achtelfinale zu sichern. Für den norwegischen Champions-League-Neuling traf Haitam Aleesami zum zwischenzeitlichen 1:1 (42.).
Grund zur Freude hatten die BVB-Fans vor dem Anpfiff, als Marco Reus eineinhalb Jahre nach seinem Abschied nach Dortmund zurückkehrte und sich von der "Süd" feiern ließ. "Ich habe hier am Ende in dem Verein mein ganzes Leben verbracht", sagte der ehemalige Kapitän, der erstmals als "DAZN"-Experte auftrat - und vom BVB kurzerhand zum Vereinsbotschafter ernannt wurde.
BVB verspielt zwei Führungen
Kovac hatte für die Partie erneut rotiert: Auf vier Positionen veränderte er die Startelf gegenüber dem 2:0 am vergangenen Sonntag gegen die TSG Hoffenheim - ins Team kamen unter anderem Ramy Bensebaini, der erstmals seit Anfang November wieder von Beginn an spielte, und Jobe Bellingham. Bis zur 67. Minute nur auf der Bank saß Torjäger Serhou Guirassy, der in neun Champions-League-Heimspielen für Dortmund zwölf Treffer erzielt hatte.
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Die Norweger, deren Saison am 30. November geendet hatte, waren sofort in der Defensive gefordert: Brandts Kopfball strich knapp über die Latte (5.). Doch auch offensiv hatte der entthronte Meister zwei frühe Chancen durch Kasper Högh zu bieten (7./12.). Da auf der Gegenseite auch Felix Nmecha Torhüter Nikita Haikin zu einer Parade zwang (13.), bot die erste Viertelstunde mehr Unterhaltung als das gesamte Spiel gegen Hoffenheim.
Das 1:0 resultierte aus einem Fehler der Gäste. Fabio Silva hatte den Norwegern im Spielaufbau den Ball stibitzt. Nur zwei Minuten später vergab Maximilian Beier per Kopf die Großchance zum 2:0 (20.).
Schon früh musste Kovac Abwehrchef Waldemar Anton ersetzen, der mit einer Oberschenkelverletzung ausschied (33.). Der Ausgleich zum 1:1 fiel überraschend: Aleesami köpfte völlig frei ein. Kurz nach der Pause staubte Brandt zum 2:1 ab, nachdem Beier mit einem Kopfball an Haikin gescheitert war.
Mit der erneuten Führung im Rücken erspielte sich Dortmund einige Chancen, vergab aber die frühe Vorentscheidung - und wurde am Ende noch geschockt





















































