Box-Superstar Anthony Joshua will sich mal wieder neu erfinden, um seiner Karriere frischen Wind zu verleihen. Dafür tut sich "AJ" ausgerechnet mit dem Team seines Nemesis Oleksandr Usyk zusammen. Der Manager des Schwergewichts-Königs konkretisiert die Zusammenarbeit nun - und deutet eine höchstinteressante Konstellation an.
Ein wenig erinnert die Situation an Sylvester Stallones "Rocky III", wo Apollo Creed seinen alten Erzrivalen Rocky Balboa aufsucht, um diesen nach einer Niederlage unter seine Fittiche zu nehmen.
Der Unterschied beim jüngsten Teambuilding zwischen Anthony Joshua und Oleksandr Usyk: Hier war es Joshua, der den Kontakt zu seinem alten Rivalen gesucht hat. Mittlerweile trainiert der Ex-Weltmeister im Team des Ukrainers in Valencia, bereitet sich auf seinen Zirkuskampf gegen Youtuber Jake Paul vor.
Joshua, der in den vergangenen Jahren mehrmals seinen Trainer gewechselt hat, will sich im Camp des Champions neu erfinden. "Nichts passiert zufällig. AJ ist jemand, der immer danach strebt, sich zu entwickeln. Deswegen kam er - er will neue Lösungen und ehrliche Arbeit, die ihn auf das nächste Level heben kann", sagte Usyks Teammanager Serhii Lapin bei "Ready to Fight" über die Gründe der Zusammenarbeit.
Es gehe dabei nicht darum, Joshua fit zu machen, damit dieser 2026 Tyson Fury schlagen könne. "Es geht um AJs Entwicklung", so der Ukrainer.
Joshua habe nun ein einen "Cheftrainer, einen Assistenten und mehrere starke Spezialisten" an seiner Seite, erläuterte Lapin: "Ein strukturiertes System, wo jeder für seinen Teil verantwortlich ist." Der Fokus liege zurzeit einzig auf dem Plan für den nächsten Schritt. "Die Arbeit geht weiter und das Ergebnis wird man im Ring sehen."
Oleksandr Usyk künftig in Joshuas Ecke?
Joshua trifft am 19. Dezember in Miami in einem Schaukampf auf Influencer Jake Paul - ein sportlich wertloser Kampf, das dem Briten freilich Millionen und Abermillionen in die Kasse spülen dürfte. Streaming-Gigant Netflix überträgt das Theater.
Joshua stand zuletzt im September 2024 im Ring: Im Londoner Wembley-Stadion ging er vor 98.000 Zuschauern im Kampf um die IBF-WM gegen seinen Landsmann Daniel Dubois in Runde fünf k.o.
Der 36-Jährige war von 2016 bis 2019 und erneut von 2019 bis 2021 Schwergewichts-Weltmeister, ehe ihm Usyk die Titel von WBA, WBO und IBF abknöpfte. Der Ukrainer gewann auf einen Revanchekampf 2022.
Lapin deutete an, dass auch Usyk selbst eine Rolle bei Joshuas Weg zurück spielen könne. "Bei WM-Kämpfen denke ich ja", antwortete er auf die Frage, ob Usyk künftig bei Joshuas Kämpfen in dessen Ecke steht.
Sparring hätten die einstigen Rivalen vor Joshuas Kampf gegen Paul aber nicht gemacht.
