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Comeback in Hochfilzen

Keine PK und Redeverbot: Frankreich schirmt Julia Simon ab

Simon kehrt in den Biathlon-Weltcup zurück
Simon kehrt in den Biathlon-Weltcup zurück
Foto: © IMAGO/MATHIAS BERGELD
11. Dezember 2025, 09:27
sport.de
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Nach einem Monat auf der Strafbank kehrt Julia Simon in den Biathlon-Weltcup zurück. Über ihre Auszeit sprechen wird sie in Hochfilzen nicht. Ob die zehnmalige Weltmeisterin überhaupt vor ein Mikrofon tritt, ist noch unklar. 

Keine Pressekonferenz vor den Rennen, keiner darf über den Fall Simon sprechen: Das sind die klaren Regeln, die der französische Verband im Vorfeld des Biathlon-Weltcups in Hochfilzen kommuniziert hat. Ob die zehnmalige Weltmeisterin selbst ein Statement abgeben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: Nachfragen der Presse sind explizit nicht erwünscht. 

Ganz ähnlich waren die Franzosen schon mit dem "Gewehr-Skandal" rund um Jeanne Richard und Océane Michelon umgegangen. Sie durften sich in Östersund nicht zu diesem ebenfalls brisanten Fall äußern. Richard gab auf deutliches Nachhaken des schwedischen Senders "SVT" dann aber immerhin ein kurzes Statement ab. Bei Simon wird es dazu wohl nicht kommen. 

Wie fit ist Julia Simon?

Das französische Team war in den letzten Tagen sehr darum bemüht, den Fokus auf das Sportliche zu richten. Auch hier gibt es zwangsläufig einige Fragezeichen. 

"Es ist eine 'abwarten und schauen'-Situation. Wir wissen, dass sie ernsthaft trainiert hat und in guter Form zu sein scheint. Aber bis sie ihr erstes Rennen gelaufen ist, ist es schwer, eine Vorhersage zu machen", sagte Frankreichs Verbandsboss Stéphane Bouthiaux dem "Nordic Magazine".

Dass Simon in Hochfilzen wieder dabei sein würde, stand seiner Aussage zufolge nie infrage. "Für uns war es offensichtlich. [...] In dem Moment als ihre Sperre am Montag endete, war es klar, dass sie, wenn sie es so möchte, in Hochfilzen dabei sein würde. Und sie hat das starke Verlangen, so schnell wie möglich wieder in den Wettbewerb einzusteigen", schilderte Bouthiaux.

Ganz ähnlich hatte sich zuvor auch schon Chefcoach Cyril Burdet geäußert. "Nach den Informationen, die ich habe, ist ihr physisches Level gut. Sie ist in Form", sagte er vor der Abreise aus Östersund.

"Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung"

Klar ist aber auch: Der sportliche Aspekt spielt bei Simons Rückkehr nicht zwingend die Hauptrolle. Völlig unvorhersehbar ist, wie die 29-Jährige von ihren Teamkolleginnen und den anderen Biathletinnen und Biathleten empfangen werden wird. 

Bouthiaux gab sich diesbezüglich diplomatisch und erklärte: "Die Justiz hat ihren Job erledigt und eine Strafe verhängt. Die Sport-Justiz hat ebenfalls ihren Job gemacht. Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber wir sind nicht hier, um zu urteilen. Wir sind hier, um das zu implementieren, was wir implementieren sollen. Und das werden wir so gut wir können versuchen."

Biathlon-Legende: "Die Show muss weitergehen"

Die französische Biathlon-Legende Corinne Niogret äußerte gegenüber dem "Nordic Magazine" derweil die Hoffnung, dass Simon die ganze Geschichte irgendwie abschütteln und sich voll und ganz auf das Sportliche konzentrieren kann. 

"Es gab andere Menschen, die positiv auf Doping getestet, was für mich eine stärkere Verbindung zum Sportlichen hat, und zurückgekommen sind, nachdem sie ihre Strafe abgesessen haben. Für mich ist das hier das Gleiche. Die Show muss weitergehen, wie es so schön heißt. Sie wurde bestraft, jetzt ist sie zurück und ich wünsche ihr eine gute Saison und eine gute Rückkehr. [...] Ich hoffe, dass alles gut geht", sagte die Olympiasiegerin. 

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