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"Nicht mal gratuliert"

Kabayel-Trainer kritisiert Klitschko scharf

Sükrü Aksu steht seit 15 Jahren in der Ecke von Agit Kabayel
Sükrü Aksu steht seit 15 Jahren in der Ecke von Agit Kabayel
Foto: © IMAGO/Moritz Mueller
09. Dezember 2025, 14:12
sport.de
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Nach drei K.o.-Triumphen in der saudischen Wüste kämpft Agit Kabayel am 10. Januar wieder zuhause im Ruhrpott, verteidigt seinen Titel als WBC-Interims-Weltmeister im Schwergewicht gegen den Polen Damian Knyba. Es ist das größte Box-Event in Deutschland seit den Tagen von Wladimir Klitschko. Auf den ist Kabayels Trainer indes nicht sonderlich gut zu sprechen.

Agit Kabayels Trainer Sükrü Aksu sieht die Leistungen seines Schützlings in Deutschland zu wenig gewürdigt. Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB), habe sich bis heute nicht gemeldet, um Kabayel zu gratulieren und sich zu bedanken.

"Wir vertreten Deutschland", betonte Aksu im Interview mit "DAZN". Kabayel ist seit seinem K.o.-Sieg in Riad über China-Koloss Zhang Zhilei im Februar Interims-Weltmeister des Verbandes WBC und damit erster Herausforderer von Schwergewichts-König Oleksandr Usyk.

Der 33-Jährige will sich als erster Deutscher seit dem legendären Max Schmeling (1930) zum Box-Meister aller Klassen krönen.

Video: Kabayel-Ansage: "Mit den Besten der Welt messen!"

Ähnlich enttäuscht wie vom BDB ist Aksu von Schwergewichts-Legende Wladimir Klitschko. Der Ukrainer war bei Kabayels Sieg gegen den Kubaner Frank Sanchez (Mai 2024 im Vorprogramm von Usyk gegen Tyson Fury, Anm.d.Red.) in Riad zu Gast und "hat noch nicht mal gratuliert. Ist das nicht traurig? Der ist an uns vorbeigegangen", kritisierte der Trainer.

Spekulationen über Kabayel gegen Klitschko machten die Runde

Aksu legte nach: "Klitschko ist reich geworden durch Boxen in Deutschland. Da hätte er doch sagen können: 'Junge, du hast gut gekämpft. Glückwunsch.' Das hat er nicht gemacht. Aber acht Wochen später gegen Agit boxen, wo er Millionen verdienen kann, das war wieder interessant."

Nach Kabayels Sieg über Zhang hatte der langjährige Klitschko-Manager Bernd Bönte im Interview mit sport.de das Szenario eines deutschen Box-Blockbusters zwischen seinem einstigen Protegé und dem Mann aus Wattenscheid gezeichnet.

Klitschko hatte zuvor Ende 2024 mit einem Box-Comeback kokettiert, wollte im Februar 2025 den damaligen IBF-Weltmeister Daniel Dubois herausfordern.

Spekulationen über einen Kampf Kabayel gegen Klitschko gab es danach immer wieder. Auch Kabayles Manager Spencer Brown machte im Sommer keinen Hehl daraus, die Idee auf dem Schirm zu haben. "Können Sie sich vorstellen, wie viele Tickets ein Kampf zwischen Agit und Klitschko verkaufen würde? Es wäre ein großartiger Kampf", sagte der Brite bei sport.de.

Kabayel klopfte einst Pulev im Sparring weich

"Agit kämpft gegen jeden. Er ist bereit", betonte Aksu und verriet, warum ein möglicher Kampf seines Boxers gegen England-Star Dubois nicht zustande gekommen ist. "Dubois hat uns herausgefordert, wir haben Ja gesagt", stellte Aksu klar. Dubois habe in Tony Sims aber einen "intelligenten Trainer, der hat Nein gesagt, weil er wusste, was da passieren könnte".

Aksu teilte in dem "DAZN"-Interview zudem eine interessante Anekdote aus Kabayles Karriere. Er sei mit seinem Mann einst als Sparringspartner beim früheren WM-Herausforderer Kubrat Pulev gewesen.

"Agit hat den einmal auf die Leber getroffen, da mussten die abbrechen. Ulli Wegner (Pulevs Trainer, d.Red.) hat mit uns gemeckert, das war Tiefschlag. Das war kein Tiefschlag, das war die Leber. Da hat der große Pulev Agit durch die Leber kennengelernt", erzählte Aksu.

Andere Boxer lernten bei ihren Trainern den Jab, so der Trainer: "Agit hat bei mit den Leberhaken gelernt." 

Kabayel hat seine letzten drei Kämpfe allesamt vorzeitig nach Treffern zum Körper gewonnen, firmiert seit seinem Sieg über den riesigen Russen Arslanbek Makhmudov Ende 2023 als "Leberking".

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