Mit bis zu 34 Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Lando Norris führte Oscar Piastri die Fahrerwertung in der Formel 1 in diesem Jahr an. Seit dem letzten Sonntag steht aber fest: Statt des ersten WM-Titels bleibt dem jungen Australier nur Platz drei hinter Norris und dem entthronten Champion Max Verstappen. Dass Piastri den möglichen Weltmeistertitel noch herschenkte, lag an erster Linie an ihm selbst, wie Formel-1-Experte Günther Steiner im Gespräch mit RTL/ntv und sport.de befand.
"Ich glaube, Oscar weiß, dass er selbst daran schuld ist, nicht Weltmeister geworden zu sein", legte sich der langjährige Haas-Teamchef fest.
Steiner führte gegenüber RTL/ntv und sport.de dazu weiter aus: "Durch diesen Durchhänger vor fünf, sechs Rennen, wo er wirklich nichts mehr geliefert hat, da muss er sich selbst an die Nase fassen und sich erholen. Nächstes Jahr muss er hoffen, dass McLaren wieder ein so gutes Auto hat, das Weltmeister werden kann."
Nach dem Großen Preis der Niederlande in Zandvoort, als er nach seinem insgesamt siebten Saisonsieg 34 Punkte Vorsprung vor Teamkollege Lando Norris und sogar 104 Punkte Vorsprung vor Max Verstappen aufwies, fiel Oscar Piastri in ein anhaltendes Formtief.
In den letzten neun Grands Prix des Jahres gelang Piastri im vermeintlich schnellsten Auto im Feld kein einziger Sieg mehr, sechsmal fuhr er nicht einmal mehr aufs Podium.
Steiner: "Norris ist der verdiente Weltmeister"
Der Weltmeistertitel ging in diesem Jahr somit an den zweiten McLaren-Fahrer Lando Norris, für den Günther Steiner trotzdem einiger Leistungsdellen in diesem Jahr lobende Worte übrig hatte: "McLaren war das beste Team. Und wenn man Weltmeister wird, hat man nicht nur Glück gehabt. Die erste Hälfte der Saison hat er nicht so geglänzt gegenüber seinem Teamkollegen. Norris hat sich aber nach der Sommerpause sehr gut erholt und hat gezeigt, was er leisten kann und hat die WM nach Hause gebracht. Er ist ein verdienter Weltmeister."
Der vermeintlich beste Fahrer sei allerdings nach Ansicht des Südtirolers einmal mehr Max Verstappen gewesen, auch wenn es in der Endabrechnung mit zwei Zählern weniger (421 zu 423 Punkte) nicht zum fünften Weltmeistertitel für den Superstar gereicht hat.
"Da war nicht mehr drin. Und man hat auch in den Interviews nach dem Rennen gesehen, er war nicht geschockt, er war nicht böse, er hat das Beste gegeben und es hat halt nicht ganz gereicht. Aber ein Mann wie Max wird daraus stärker. Er hat auch dieses Jahr viel gelernt. [...] Er ist durch dieses schwierige Jahr noch stärker geworden, als er schon war", legte sich TV-Experte Steiner fest.
