Mit beeindruckender Souveränität sicherte sich Max Verstappen am Sonntag seinen achten Saisonsieg beim Großen Preis von Abu Dhabi. Damit hat er mehr Rennen in diesem Jahr gewonnen als Lando Norris und Oscar Piastri im McLaren mit jeweils sieben Grand-Prix-Siegen. Für den ganz großen Coup reichte der erste Platz auf dem Yas Marina Circuit aber trotzdem nicht mehr, Lando Norris sicherte sich mit seinem dritten Platz den ersten WM-Titel seiner Karriere.
In ihrem sport.de-Debrief zum Formel-1-Rennen in Abu Dhabi analysieren F1-Experte Christian Danner und RTL-Daten-Analytiker Steffen Kosuch den GP sowie McLarens Beinahe-Fiasko.
Max Verstappen hat in Abu Dhabi zwar das letzte Rennen der Saison 2025 gewonnen, den WM-Titel für Lando Norris konnte der Niederländer aber nicht mehr verhindern. Als Erster im Qualifying behauptete Verstappen am Start die Führung und kontrollierte das Rennen souverän. Einzig aus Gründen der Strategie gab er im mittleren Drittel des Rennens die Führung ab, hatte im Ziel aber wieder über zwölf Sekunden Vorsprung.
Auch Oscar Piastri, Lando Norris' zweiter Herausforderer im heißen WM-Dreikampf auf dem Yas Marina Circuit, tat sein Möglichstes. Von P3 und mit den harten Reifen gestartet, attackierte und überholte er den eigenen Teamkollegen schon in der ersten Runde unerwartet. Ein hartes, aber faires Manöver.
Norris verhindert Duelle mit Leclerc und Russell
Gegen Verstappen im Red Bull reichte es aber weder von der Performance her, noch mittels eines längeren ersten Stints zu einem Angriff. Platz zwei war das Maximum für den jungen Australier in diesem Rennen.
Norris selbst fuhr derweil ein sehr kluges Rennen. Als Zweiter am Start vermied er in der ersten Runde jedes Risiko im Duell mit seinem Teamkollegen - verständlich.
Die Strategie wurde auch klar darauf ausgerichtet, zu verhindern, dass weder Charles Leclerc im Ferrari noch George Russell im Mercedes zum Spielverderber werden konnten.
McLaren trieb das sogar so weit, dass das Team ihren WM-Aspiranten beim ersten Stopp geplant in den Verkehr schickte, dieser aber dabei eben noch vor Leclerc und Russell blieb.
Dass Norris deshalb später auch noch Verstappens Teamkollegen Tsunoda, der sich in seinem letzten Red-Bull-Rennen aggressiv und über dem Limit verteidigte, überholen musste, war wohl ebenso einkalkuliert.
Hamiltons halbwegs versöhnlicher Saisonabschluss
Auch als Leclerc noch ein zweites Mal Reifen wechselte, reagierte McLaren ebenso, minimierte das Risiko und holte Norris kurz danach ebenfalls noch einmal rein. Der WM-Titel geriet im letzten Rennabschnitt damit nie in Gefahr. Zur Sicherheit hätte Norris ja auch noch den Joker gehabt, dass sich Piastri per Teamorder hinter ihn fallen lassen können. McLaren war aber sicherlich froh, auf diese unpopuläre Maßnahme verzichten zu können. Letztlich hat der neue Weltmeister NOR also alles richtig gemacht.
Charles Leclerc musste am Ende dann abreißen lassen, distanzierte seinerseits aber immerhin George Russell auf P5 um mehr als 25 Sekunden.
Dahinter holten Fernando Alonso und Esteban Ocon als Sechster und Siebter das jeweilige Maximum heraus, während Lewis Hamilton im zweiten Ferrari von Startplatz 16 aus eine durchaus gute Aufholjagd hinlegte und zum Abschluss einer wahren Seuchensaison immerhin noch Achter wurde.
Lance Stroll verlor wegen einer Fünf-Sekunden-Strafe noch P9 an Nico Hülkenberg, sicherte sich aber zumindest den letzten Punkt der Saison 2025.
