Borussia Dortmund hat zum Abschluss des 13. Bundesliga-Spieltags mit 2:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim gewonnen und seinen dritten Tabellenplatz damit klar gefestigt, nachdem am Samstag die versammelte Konkurrenz um Bayer Leverkusen, VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt verloren hatte. Trotz des wichtigen Heimsiegs am Sonntagabend waren im BVB-Lager längst nicht alle zufrieden - vor allem nicht Torschütze Julian Brandt.
Nach dem 2:0-Heimerfolg gegen die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Liga hätte bei Borussia Dortmund durchaus ausgelassene Stimmung herrschen können. Stattdessen überwog bei Julian Brandt, Torschütze zum wichtigen 1:0 kurz vor der Halbzeitpause, die nüchterne Analyse.
"Aufgrund des Sieges, aufgrund des Ergebnisses, aufgrund auch der Tabellensituation und des gesamten Spieltages ist es ein Sonntag, der einem das Gefühl gibt: Es war ein gelungener Tag", bilanzierte der Nationalspieler zunächst, legte dann aber den Finger in die Wunde.
Denn der Weg zum Erfolg entsprach nicht dem Selbstverständnis des Spielmachers. "Es ist, wenn man ehrlich ist, nicht meine Art und Weise, Fußball zu spielen, wenn man sich die 90 Minuten anguckt", sagte Brandt nach einem Spiel, das zwar effizient, aber wenig glanzvoll war.
Dabei war er selbst der entscheidende Mann, erzielte mit seinem dritten Saisontor die Führung gegen die Kraichgauer. Sein Wunsch nach "mehr Ballbesitz und mehr Kontrolle, vielleicht weniger hohen Bällen" blieb allerdings die meiste Zeit über unerfüllt.
Stattdessen passte sich der BVB dem Gegner in vielen Spielphase eher an. Dass eigentlich mehr möglich ist, zeige aus Brandts Sicht auch sein eigenes Tor: Ein "relativ gut herausgespieltes" Tor, das belege, "dass die Mannschaft mehr drauf habe".
Kovac zufrieden mit dem nächsten Arbeitssieg
Die Zahlen sprechen grundsätzlich klar für Dortmund. Zehn Bundesliga-Heimspiele in Serie ungeschlagen, acht Siege, Tabellenplatz drei gefestigt. Doch unterhaltsam waren die Westfalen bei dieser Bilanz häufig nicht. Vier knappe Siege zuletzt, sechs Tore insgesamt, beim BVB herrscht derzeit Sicherheit statt Spektakel.
Cheftrainer Niko Kovac wiederholte auch am Sonntag wieder, darin keinen Widerspruch zu sehen: "Die knappen Spiele musst du gewinnen. Die, die nicht knapp sind, gewinnst du sowieso", erklärte er und verwies auf den Prozess.
Defensive Stabilität habe Priorität, auch wenn es Zeit brauche, "alles auf einmal unter den Hut zu bekommen". Seine klare Botschaft: "Wenn man gegen Hoffenheim 2:0 gewinnt, braucht man sich nicht zu schämen."
Am Ende überwog immerhin auch bei Brandt der Pragmatismus. "Manchmal ist es einfach so", sagte er mit einem Grinsen und verwies auf "ungemütliches Wetter" und ein passendes Spiel dazu.

































