Wirklich rosig ist es um das österreichische Frauen-Tennis aktuell nicht bestellt: Julia Grabher ist als 94. derzeit die einzige Spielerin, die die Alpenrepublik in den Top 100 vertritt. Größter Lichtblick ist die 17-jährige Lilli Tagger, die als 155. des WTA-Rankings zu den größten Talenten der Tour zählt. Nun ist aber klar: In Kürze hat Österreich wieder eine echte Topspielerin.
"Ich freue mich, euch allen mitteilen zu können, dass mein Antrag auf Staatsbürgerschaft von der österreichischen Regierung angenommen wurde", verkündete die gebürtige Russin Anastasia Potapova am Donnerstag in den Sozialen Medien.
Und weiter: "Österreich ist ein Ort, den ich liebe, ist unglaublich herzlich und ein Ort, an dem ich mich total zu Hause fühle. Ich liebe es, in Wien zu sein und freue mich darauf, dort mein zweites Zuhause zu schaffen. Im Rahmen davon darf ich stolz verkünden, dass ich ab 2026 meine neue Heimat Österreich ab diesem Zeitpunkt in meiner professionellen Tenniskarriere vertreten werde."
Auch der Webseite des österreichischen Verbandes äußert sich auch ÖTV-Boss Martin Ohneberg zum Nationenwechsel. "Wir heißen sie herzlich in der österreichischen Tennisfamilie willkommen. Sie ist eine sportliche Bereicherung und wir freuen uns auf ihren Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Teams", so der Verbandspräsident.
Tennis: Kürzlich spielte Potapova noch in Russland
Ob Potapovas Entscheidung mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in Zusammenhang steht, ist nicht bekannt, bislang fiel die 24-Jährige allerdings nie mit kritischen Worten am Kreml auf.
Im Gegenteil: Im November trat sie noch gemeinsam mit ihrem niederländischen Freund Tallon Griekspoor an der Northern Palmyra Trophies in St. Petersburg teil, ein Umstand, der durchaus kritisch betrachtet wurde. Unter anderem mahnte der niederländische Außenminister David van Weel, er fordere Griekspoor auf, sich zu weigern, in Russland anzutreten.
Potapova gewann in ihrer Karriere bislang drei Turniere auf der WTA-Tour, bei den French Open 2024 erreichte sie das Achtelfinale und feierte ihr bislang bestes Abschneiden bei einem Grand-Slam-Turnier.
