Das Einzel in Östersund wurde für Johanna Skottheim zu einem kleinen Debakel und endete für die Schwedin auf dem enttäuschenden 43. Platz. Kleiner Trost: Sie selbst hatte sich nur bedingt etwas vorzuwerfen. Vielmehr spielte ihr das Gewehr einen Streich.
Für Johanna Skottheim begann das Einzel in Östersund voll nach Plan. Beim ersten Liegendanschlag blieb die Schwedin ohne Fehler und reihte sich auf Platz sechs ein. Als Zehntplatzierte kam sie noch mit besten Chancen auf eine Top-Platzierung zum ersten Stehendanschlag. Doch genau ab da lief alles schief.
Skottheim nahm das Gewehr vom Rücken, visierte die Scheiben an und drückte ab. Nur passierte am anderen Ende des Laufs einfach nichts. "Ich habe mich für den ersten Schuss bereit gemacht. Aber er ist nicht rausgegangen", berichtete sie nach dem Rennen. Drei Mal habe sie abgedrückt, drei Mal flog die Patrone nicht los.
"Es war unglaublich frustrierend"
Den ganzen Ablauf so oft wiederholen zu müssen, sei sehr schmerzhaft gewesen, schilderte die 31-Jährige. "Und bei keinem Mal weiß man, ob sich der Schuss lösen wird. Es war unglaublich frustrierend", ärgerte sie sich.
Irgendwann habe sich dann doch ein Schuss gelöst, "aber das Problem war, dass ich dann schon so lange da stand, dass die Anspannung sehr hoch war. Am Ende stand ich da mit zitternden Beinen und habe versucht, irgendwie eine Position zu finden, in der ich nicht zittere", schilderte die Schwedin das Problem.
Die Folge des Dilemmas: Skottheim verließ den Schießstand mit drei Strafminuten. Von Platz zehn beim Einlauf ins Stadion ging es für sie bis auf Platz 71 zurück.
Biathlon-Star begibt sich auf Ursachenforschung
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Damit das nicht noch einmal passiert, will sie ihr Gewehr Zuhause nun auseinandernehmen und alle Teile auf Herz und Nieren prüfen. "Ich weiß nicht, ob es am Schlagbolzen lag. Das würde mich aber sehr überraschend", äußerte sie eine erste Vermutung.
"Ich werde jetzt alles auseinandernehmen und prüfen, dass alles passt. Wenn ich die Waffe zerlege, sehe ich, ob alles richtig zusammengesetzt ist", erklärte Skottheim, die über ihr Rennen abschließend sagte: "Es war definitiv nicht, was ich wollte, aber ich versuche, positiv zu bleiben und bin mit null Fehlern im Liegendschießen gestartet. Das ist im Vergleich zu meiner Liegendserie in der Staffel schon eine Wiedergutmachung gewesen."



