Borussia Dortmund scheidet gegen Bayer Leverkusen aus dem DFB-Pokal aus und verspielt damit seine wohl einzige Titelchance. Die BVB-Saison ist damit Anfang Dezember eigentlich schon gelaufen. Ein Kommentar.
Dass über den DFB-Pokal der leichteste Weg zu einem Titel führt, wollte Borussia Dortmunds Kapitän Emre Can nach der bitteren 0:1-Pleite gegen Bayern Leverkusen am "ARD"-Mikrofon nicht zugeben. "Der kürzeste, ja, aber nicht der leichteste", sagte der 31-Jährige.
Man möchte ihm zurufen: Welcher Titel ist denn leichter?
Drei weitere Siege hätte der BVB noch gebraucht, um endlich wieder eine Trophäe in die vereinseigene Vitrine zu stellen - die erste seit 2021, als in Edin Terzics erster Amtszeit als Trainer der Pokalgewinn gelang.
Titel? BVB braucht ein Fußball-Wunder
Zwar dauert die Saison 2025/2026 noch rund ein halbes Jahr. Auch in ihr wird der BVB aber einmal mehr titellos bleiben, wenn nicht ein kleines Fußball-Wunder passiert.
Denn: Dass die Dortmunder in der Bundesliga die Dominanz des FC Bayern brechen und die Schale holen und/oder in der Champions League der versammelten internationalen Elite eine Nase zeigen und den Henkelpott abräumen, daran dürften nicht einmal die kühnsten Optimisten glauben.
Die bittere Erkenntnis lautet: Schon rund drei Wochen vor Weihnachten ist die Saison für den BVB eigentlich gelaufen - zumindest, wenn man den (eigenen) Anspruch zugrundelegt, Titel gewinnen zu wollen.
BVB: Rickens Titel-Ansage verpufft
Besonders unangenehm ist das Scheitern gegen biedere, aber effiziente Leverkusener für Sport-Boss Lars Ricken.
Er hatte bei der BVB-Mitgliederversammlung vor nicht einmal zwei Wochen noch überraschend offensiv dazu aufgerufen, dem langjährigen Klubchef Hans-Joachim Watzke anlässlich seines Abschieds aus der operativen Führung und seines Wechsels ins Präsidentenamt des Vereins einen Titel zu schenken. Dabei sprach Ricken übrigens explizit vom Pokalsieg.
Dass der Korso um den Borsigplatz wohl einmal mehr ausfällt, nagt nicht nur am Selbstverständnis des BVB. Auch handfeste Konsequenzen sind zu befürchten.
Nahe liegt beispielsweise, dass ein langfristiges Bekenntnis von Abwehrchef Nico Schlotterbeck zur Borussia angesichts der verspielten Titelchance immer unwahrscheinlicher wird.




























