Der "Gewehr-Skandal" in der französischen Frauen-Mannschaft war auch beim Biathlon-Saisonauftakt in Östersund ein viel diskutiertes Thema. Hauptdarstellerin Jeanne Richard und der nationale Verband versuchten alles, um die Schlagzeilen nicht weiter zu befeuern - mit überschaubarem Erfolg.
Der französische Biathlonverband und Jeanne Richard waren beim Saisonauftakt in Östersund sichtlich darum bemüht, im "Gewehr-Skandal" nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Klare Antworten blieben sie dabei jedoch schuldig.
Zunächst berichtete "ARD"-Kommentator Christian Dexne, dass der französischen Verband den Pressevertretern deutlich zu verstehen gegeben habe, dass zu dem Thema keine Nachfragen erlaubt seien. Dexne erklärte, der Verband habe Journalisten gar damit gedroht, im weiteren Saisonverlauf keine weiteren Interviews mehr mit seinen Stars zu bekommen, sollte dieser Bitte/Aufforderung nicht nachgekommen werden.
Biathlon-Star äußert sich ausweichend
Der schwedische Sender "SVT" widersetzte sich dieser Forderung jedoch und sprach Richard im 1:1-Interview in der Mixed-Zone direkt auf die unschönen Schlagzeilen an. Noch bevor die Reporterin ihre Frage dazu zu Ende gestellt hatte, drehte sich Richard zum französischen PR-Mitarbeiter um, der sich offenkundig darüber ärgerte.
Richard gab dann aber doch noch eine Antwort zu Protokoll und erklärte vielsagend: "Das sind Gerüchte, die mich beeinflusst haben. Ich habe eine Meinung dazu, aber die werde ich für mich behalten."
Weil sich sowohl Richard als auch der Verband um eine klare Antwort drückten, kann weiterhin nur spekuliert werden, was sich hinter den Kulissen abspielte. Gerüchte, denen zufolge Richard in der vergangenen Saison das Gewehr ihrer Teamkollegin Océane Michelon manipuliert haben soll, dementierte der Verband zwar schon offiziell.
Gleichzeitig bestätigten die Franzosen aber einen Regelverstoß innerhalb der Mannschaft, in dessen Folge auch eine Strafe ausgesprochen wurde. Da sie in Östersund keine klaren Antworten zu den naheliegenden Fragen lieferten, dürften die Spekulationen zu den Hintergründen vorerst weitergehen.
