Seine Laufbahn als Skirennläufer hat Thomas Dreßen unfreiwillig früh beendet, doch inzwischen genießt er längst seine zweite Karriere als Coach.
"Die Arbeit am Hang und drumherum mit den Athleten ist richtig cool und gar nicht mal so viel anders als früher", sagte der Kitzbühelsieger der Mediengruppe Münchner Merkur/tz und ergänzte: "Da habe ich mir auch permanent überlegt, wie ich schneller werden kann. Jetzt mache ich mir halt Gedanken darüber, wie man die Athleten besser machen kann."
Dreßen (32) ist seit diesem Winter als Co-Trainer der deutschen Speed-Mannschaft im Europacup tätig - zu seiner eigenen Überraschung. "Ich muss auch zugeben, dass ich mir damals gedacht habe: 'Trainer, das interessiert mich überhaupt nicht'", sagte er über seine aktive Zeit: "Aber das lag vermutlich daran, dass ich so unter Druck stand und mit so viel Leidenschaft und Einsatz dabei war, dass ich erstmal Abstand gebraucht habe."
Wie es dann zur Trainerkarriere kam? "Ich habe gemerkt, dass der Skisport das ist, was mich nach wie vor am meisten interessiert", sagte der mit fünf Siegen erfolgreichste deutsche Weltcup-Abfahrer. Nach einem "Schnupperkurs" beim Deutschen Skiverband und einem Gespräch mit Cheftrainer Christian Schwaiger hatte sich Dreßen dann zu diesem Schritt entschlossen.
Aus seiner Zeit als Athlet sei er angesichts seiner körperlichen Probleme "herausgerissen worden", berichtete Dreßen. Inzwischen "geht's mir gesundheitlich super". Zwar muss er ein wenig dosieren, aber: "Freifahren auf der Piste mit den Athleten, das krieg' ich schon noch hin. Ich würde behaupten, dass ich noch nicht ganz schlecht auf dem Ski stehe."