Eine letzte Videosession, allerletzte Einzelgespräche – dann geht es endlich los. Mit dem Start in die Heim-WM endet für Deutschlands Handballerinnen eine lange Wartezeit. Im Auftaktspiel gegen Island will das Team um Anführerin Xenia Smits am Mittwochabend (18:00 Uhr/Sporteurope.TV) endlich Taten sprechen lassen.
Sie spüre ein "ein bisschen Druck auf den Schultern, aber ich würde es eher als gesunder Druck beschreiben", sagte Smits, die wie Emily Vogel schon bei der vergangenen Heim-WM 2017 dabei war. Es sei ein "ganz anderer Vibe" vor heimischem Publikum zu spielen, sagte Vogel. "Das ist ein ganz wichtiger Faktor, den wir genießen und ummünzen müssen." Mehr als 6000 Zuschauer werden es in der Stuttgarter Porsche-Arena sein.
Sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schickte aus dem Schloss Bellevue noch die besten Wünsche in Richtung des deutschen Teamquartiers in Ludwigsburg. Zweifellos: Die Aufmerksamkeit ist größer denn je.
"Wenn ich vor zwei Jahren nach Nationalspielerinnen gefragt habe", erzählte Bundestrainer Markus Gaugisch, "da kam dann 'Juri Knorr, Andi Wolff und Julian Köster'." Die Olympia-Teilnahme im vergangenen Sommer habe aber "Vorbilder" geschaffen, und "das ist ganz wichtig", betonte der 51-Jährige. "Plötzlich kennen Jugendliche Spielerinnen wie Antje Döll, Jenny Behrend, Xenia Smits oder Viola Leuchter. Die Nationalmannschaft hat Strahlkraft."
Die große WM-Bühne wollen die Spielerinnen und der Verband nutzen, um bestenfalls mit der ersten WM-Medaille seit 18 Jahren ihre Sportart zu pushen. Der erste Schritt dahin geht über Island. "Die Isländerinnen spielen mit sehr, sehr viel Emotion und Herz", sagte Gaugisch und forderte: "Da müssen wir mitziehen. Das brauchen wir genauso." Der Plan bis zum Match? "Aufstehen, gut frühstücken, Aktivierung am Vormittag" - und dann "wird der Fokus immer enger".








