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Anzugskandal wirkt weiter nach

Hannawald sauer auf Norwegen: "Peinlich und traurig"

Skisprung-Ikone Sven Hannawald ist weiter sauer die Norweger
Skisprung-Ikone Sven Hannawald ist weiter sauer die Norweger
Foto: © IMAGO/Oryk HAIST
25. November 2025, 14:45
sport.de
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Sven Hannawalds Ärger über den Anzugskandal rund um die norwegischen Skispringer brodelt auch Monate nach dem Vorfall spürbar weiter.

Obwohl die Norweger Marius Lindvik und Johann André Forfang für den Regelverstoß bei den Weltmeisterschaften mit einer Sperre belegt wurden, empfindet Hannawald die Sanktionen als kaum spürbar: "Die Sperre wurde eben im Sommer angesetzt – das kriegt kein Mensch mit", ärgerte er sich bei "Sport1" über das Vorgehen.

Dabei ist für ihn klar, dass eine wirkungsvolle Strafe nur dann gegeben wäre, wenn sie den Winter betreffe, denn: "Der Beschiss ist im Winter passiert, also musst du auch die Strafe im Winter ansetzen." Besonders bitter findet Hannawald, dass Lindvik trotz des Skandals weiterhin als aktueller Weltmeister geführt wird.​

Für den deutschen Vierschanzentourneesieger ist die Causa deshalb noch lange nicht abgehakt. "Es ist nach wie vor immer noch ein kleiner Klotz am Fuß, weil sich von den Bestrafungen her nicht wirklich was getan hat", erklärt er.

Was ihn besonders aufregt, ist vor allem der Umgang der Beteiligten mit der Affäre. "Mir würde es gewisse Sachen schon wegnehmen, wenn die zwei Kandidaten einfach zugeben würden: Das war ein Fehler", sagte er und setzte hinzu: "Jeder macht Fehler im Leben, aber dann muss man auch das Kreuz haben und sagen: Das war kacke von mir und es tut uns leid."

Hannawald: Der Ärger sitzt tief!

Lindvik und Forfang behaupten jedoch nach wie vor, sie hätten von der Manipulation nichts gewusst. "Das sind Sachen, die mich einfach aufregen", so Hannwald. Im persönlichen Umgang mit den Norwegern zieht der damalige Vierschanzentourneesieger damit klare Konsequenzen: "Ich weiß nicht, was ich mit denen reden soll. Der Ärger sitzt da schon sehr tief bei mir."

Entsprechend groß ist auch die Distanz auf sportlicher Ebene. Die Stimmung im Skisprungzirkus sei belastet, berichtete Hannawald.

"Das merkst du leider auch den ganzen Springern an. Die haben eigentlich keinen Bock, mit den Norwegern zu reden. Das ist einfach so."

Dazu kommt, dass die Norweger plötzlich andere Nationen des Betrugs verdächtigen. Für Hannawald ist das "das Allerletzte". Er forderte: "Die brauchen mal eine Grundwäsche, dass sie wieder wissen, wo vorne und hinten ist." Aus Sicht des deutschen Skisprung-Experten, der für die ARD tätig ist, ist das Verhalten "peinlich und traurig" – sowohl für die Sportler als auch für die gesamte Disziplin.

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