Am Mittwochabend treffen mit dem FC Bayern und FC Arsenal zwei der formstärksten Teams Europas aufeinander. In einem Aspekt zeigen die Formkurven aber deutlich auseinander. Wird das dem deutschen Rekordmeister zum Verhängnis?
Erster gegen Zweiter. Der Showdown zwischen dem FC Bayern und FC Arsenal in der Champions League (Mittwoch, 21 Uhr, sport.de-Ticker) ist ein echtes Topspiel. Dass die Bayern dort oben stehen, überrascht wohl deutlich weniger als der Aufstieg der Gunners.
Die Londoner dominieren in dieser Saison nicht nur in der Königsklasse, sondern vor allem auch in der heimischen Premier League. Und das mit einem Fußball, der weiter weg ist vom Hurra-Fußball früheren Jahre.
Stattdessen setzt Arsenal auf Taktiken, die man eher bei Mittelklasse-Teams bis Abstiegskandidaten verorten würde. Stabile Defensive zuerst, dann vorne mit Standards effizient scoren. Das ist Arsenal im Spätherbst 2025.
"Wir haben natürlich sehr viele Standardsituationen, also muss man dort ansetzen", sagte Trainer Mikel Arteta schon vor Wochen analytisch zum Spielstil seines Teams.
Arsenal bei Standards in Europa weit vorne
Das "Ansetzen" klappt soweit ziemlich gut. Arsenal hat in der Premier League zehn seiner 24 Tore nach Standards erzielt, dazu kommen zwei Elfmeter. Topscorer sind Eberechi Eze, Viktor Gyökeres, Declan Rice und Leandro Trossard. Eine weitere "Waffe", erklärte Bayern-Sportvorstand Max Eberl, seien die langen Einwürfe des Teams.
"Es stört immer den Rhythmus des Spiels, das ist das eine", so Eberl die spezielle Einwurf-Gefahr, "das andere ist: Wenn so eine Bogenlampe reinkommt und rumflippert - je häufiger du das hast, umso größer ist die Gefahr und umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Abschluss hast."
Ausgedacht hat sich die verschiedenen Varianten bei Standards der Franzose Nicolas Jover. 2021 kam er von Manchester City zu Arsenal und steigerte dort prompt die Erfolgsquote bei den Situationen mit ruhenden Bällen.
Er ist so erfolgreich, dass die Fans mitunter schon mal den Standard-Coach besingen. "Alles ist sehr genau geplant", verrät Arteta. "Wo wir Zeit reinstecken und was für uns am wertvollsten ist."
Nun trifft es sich für die Bayern alles andere als gut, dass sie selbst beim Verteidigen von Standards zuletzt schwächelten.
"Wir bekommen da im Moment zu viele Gegentore, wir müssen da aufmerksam sein - ohne, dass du überdrehst", sagte Eberl. Er forderte "die Bereitschaft, das Naive abzulegen und nicht zu sagen: 'Das wird schon irgendwie.'"
Auch Trainer Vincent Kompany gab zu, dass Standards "ein Thema" seien. Er betonte: "Du kannst dich nicht verstecken, jeder hat's gesehen. Die Analysten von Arsenal werden das auch sehen."
Dennoch bleibe er "ruhig", normalerweise sei seine Mannschaft "sehr stark bei Standards". Wie sie da wieder hinkommen kann? "Du musst da Persönlichkeit zeigen, Charakter und die Sachen wegverteidigen. Aber ich habe Vertrauen darin."
Champions League: Knackt Bayern Arsenals Defensivblock?
Allerdings bereitet den Bayern nicht nur die Standardstärke Arsenals Kopfschmerzen.
Die Abwehr der Gunners um William Saliba steht fast immer bombenfest. In der Champions League kassierten die Nord-Londoner noch gar kein Gegentor, in der Premier League in zwölf Spielen auch erst sechs. Mit Abstand die wenigsten in Englands Eliteliga.
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Umso wichtiger also, dass Bayerns Offensive ebenso geschmiert rollt wie zuletzt beim 6:2 gegen den SC Freiburg in der zweiten Halbzeit. Im Fokus stehen vor allem die Offensiv-Fachkräfte Harry Kane und Michael Olise bei ihrer Rückkehr auf die Insel.
Mit Toren gegen Arsenal kennt sich der englische Stürmer aus. In 21 Duellen traf er 15 Mal gegen den größten Rivalen seines Herzensklubs Tottenham Hotspur. Auch Arsenal ist vor dem Giganten-Clash gewarnt.











































