Die Macher der Tour de France versprechen sich für die Ausgabe im kommenden Jahr erneut jede Menge Radsport-Spektakel. Zentrale Prüfung: Die gleich zweimalige Auffahrt hinauf nach Alpe d'Huez, dem wohl mythischsten Berg der Tour-Geschichte. Doch genau hier gibt es nun Ärger.
Rund einen Monat nach der offiziellen Veröffentlichung des neuen Streckenplans für die Tour de France 2026 mehrt sich Widerstand.
Auf der Plattform "change.org" unterschreiben immer mehr Menschen eine Petition, die sich gegen die Königsetappe der großen Frankreich-Schleife richtet. Konkret geht es um die 20. Etappe der Tour, die im magischen Tour-Ort Alpe d'Huez ihr Ende finden soll. Es ist die vorletzte Prüfung für die Radsport-Stars: 171 Kilometer und 5.650 Höhenmeter versprechen reichlich Spektakel.
Auf dem Weg dorthin, nach etwas 156 Kilometern, muss der Col de Sarenne passiert werden. Der Anstieg ist 12,8 Kilometer lang und hat eine Steigung von 7,3 Prozent. Genau hier liegt laut dem Verfasser der Petition das große Problem.
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"Die Organisatoren der Tour de France 2026 wollen den Col de Sarenne zum größten Stadion der Welt machen", so die Sorge. Aufgrund der zu erwartenden Spannung im Rennen um den Gesamtsieg dürften "Zehntausende von Zuschauern" in den Nationalpark Écrins reisen - "einer dieser schönen und seltenen Orte, an denen man noch reine Luft atmen kann".
Widerstand gegen Tour-Etappe: "Ist dies wirklich der richtige Ort?"
2013 war die Tour de France schon einmal über den Col de Sarenne gerollt, auch damals gab es bereits eine Petition. "Die Menschenmenge wird diesmal auf der wildesten Seite der Straße, auf der Seite des Ferrand-Tals, erwartet", schreibt der Initiator. In jenem Tal leben aber zahlreiche Tiere, deren Lebensräume und Brutplätze womöglich gefährdet seien.
Mit Sorge blickt man nicht nur auf mögliche Bauarbeiten im Vorfeld, sondern auch auf die Helikopter, die das Rennen aus der Luft begleiten werden und das Leben der Steinadler gefährden. Gerade im Sommer, die Etappe steigt am 25. Juli, werden die Jungvögel flügge. Das berühmte Skigebiet Alpe d'Huez wird bereits einen Tag zuvor auf der 19. Etappe angefahren, diesmal aber von der anderen Seite aus kommend.
"Ist dies wirklich der richtige Ort für eine Veranstaltung, die so viele Zuschauer wie zehn Stade de Frances zusammenbringen könnte?", so die Frage an die Veranstalter. Inzwischen hat die Petition über 6.300 Unterschriften gesammelt.




