Nach zwölf Wochen steht nicht nur in der NFL Thanksgiving vor der Tür. Die Playoffs sind also nur noch wenige Wochen entfernt und das Bild könnte nicht unklarer sein. Nur wenige Teams legen Konstanz an den Tag, was zu erneut kräftigen Verschiebungen an der Spitze geführt hat im Power Ranking.
NFL: Power Ranking nach Woche 12
Kurz vor Thanksgiving ergeben sich einmal mehr in dieser chaotischen Saison teils stark veränderte Kräfteverhältnisse im oberen Teil der Tabelle. Hinten dagegen herrscht durchaus Konstanz.
32. Tennessee Titans (1-10, zuletzt: 32.)
Same old, same old. Die Titans dümpeln vor sich hin. Cam Ward zeigt nun Woche für Woche ein paar richtig gute Würfe, rennt aber ansonsten um sein Leben. Er braucht dringend Hilfe - auf dem Platz und auch an der Seitenlinie von einem neuen, fähigen Coaching Staff. Beides wird aber vor dem Frühjahr nicht eintreffen. Entsprechend blass sind die Aussichten für den Rest der Saison.
31. New Orleans Saints (2-9, 31.)
Fragt mich nicht, wie dieses Team zwei Spiele gewonnen hat. Ich habe dafür keine Erklärung. Inzwischen hat Rookie Tyler Shough übernommen, sieht jetzt aber auch nicht wie die Antwort im Bayou aus. Zudem sah ich zuletzt gefühlt wieder viel zu häufig Pässe von Taysom Hill. Ich dachte, im Jahr 2025 hätten wir uns von diesem Unsinn verabschiedet.
30. Las Vegas Raiders (2-9, 28.)
Ich habe wirklich lange überlegt, die Raiders noch weiter nach unten zu stellen, doch der Wochenanfang hat zumindest für ein Fünkchen Hoffnung gesorgt: Pete Carroll hat die Reißleine gezogen und Offensive Coordinator Chip Kelly entlassen. Dessen Gameplans waren einfach unerklärlich. Mal ließ er gar nicht laufen, dann lief er zu falschen Zeit. Und er hat es geschafft, Geno Smith, der in Seattle durchaus gut war, zu einer Turnover-Maschine zu machen (13 Interceptions, Rang 1 der NFL). Ob das letztlich Besserung bringt und Carrolls Job über die Saison hinaus sichert, bezweifle ich mittlerweile aber doch.
Mehr dazu:
29. New York Jets (2-9, 29.)
Die Jets hatten zuletzt öfter mal Phasen, in denen sie so halbwegs solide aussahen, was zumindest schon mal eine Steigerung ist. Der Wechsel von Justin Fields auf Tyrod Taylor brachte derweil wenig überraschend genau gar keine Besserung mit sich, aber es ist mal was anderes. Dennoch ist dieses Team personell gerade offensiv aber einfach zu schwach, um irgendwie mitzuhalten. Defensiv hätte ich schon aufgrund von Head Coach Aaron Glenn mehr erwartet, als das Team in dieser Saison gezeigt hat. Es ist die erwartbar verlorene Saison bis zum hoffentlich produktiven nächsten Draft.
28. New York Giants (2-10, 25.)
Ob da nun Jaxson Dart oder Jameis Winston Quarterback spielt, die Giants sind nun immerhin unterhaltsam. Die Defense zeigt immer noch nicht, zu was sie rein nominell mit ihrer auf dem Papier monströsen Front fähig sein sollte, während die Offense immerhin unterhält. Der Wechsel von Brian Daboll auf Mike Kafka brachte rein oberflächlich sicherlich etwas mehr Kreativität ins Play-Calling, aber die Ergebnisse bleiben ernüchternd, weil man enge Spiele verliert. Aber immerhin waren sie zuletzt dreimal eng. Ist ja auch was. Fun Fact: die Giants sind das erste Team, das rein rechnerisch von den Playoffs eliminiert sind.
27. Arizona Cardinals (3-8, 27.)
Was ist eigentlich schlimmer in der Wüste? Dass die Saison so läuft, wie sie läuft? Oder, dass Jacoby Brissett in dieser Offense kompetenter aussieht als Kyler Murray? Jener steht mit einer größeren Summe an garantiertem Gehalt auch 2026 noch unter Vertrag, was die kommende Offseason interessant machen dürfte. Spannend wird aber auch, ob dann noch Jonathan Gannon der Head Coach sein wird. Die Cardinals haben in jedem Fall eine weitere Saison verloren.
26. Cleveland Browns (3-8, 30.)
Diese monströse Defense macht schon einiges her. Myles Garrett (18 Sacks) ist drauf und dran, den Sack-Rekord von Michael Strahan und T.J. Watt (22,5) zu pulverisieren und auch sonst sieht das gar nicht mal schlecht aus in Ohio. Die Rookies Mason Graham und Carson Schwesinger sehen aus wie Glücksgriffe und die Secondary funktioniert derzeit auch richtig gut. Das Problem: bis auf die zwei Rookie-Running-Backs Quinshon Judkins und Dylan Sampson und Rookie-Tight-End Harold Fannin gibt es offensiv wenige Lichtblicke. Der nun allseits gefeierte Shedeur Sanders sah gerade mal annähernd passabel aus gegen katastrophale Raiders. Um Shania Twain zu zitieren: That don't impress me much!
25. Cincinnati Bengals (3-8, 24.)
Die Bengals bekommen an Thanksgiving immerhin Joe Burrow nach langer Verletzung und Ja'Marr Chase nach Sperre zurück. Auf meinem Zettel ist das jedoch alles, was ich Positives beizutragen hab an dieser Stelle. Die Defense ist eine Katastrophe und man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass die Entlassung von Lou Anarumo kompletter Unsinn war und einfach die Spieler schlecht sind. Die Saison ist gelaufen, selbst wenn Burrow jetzt noch ein paar Shootouts gewinnen sollte.
24. Washington Commanders (3-8, 16.)
Auch in D.C. ist die Saison gelaufen. Die Commanders haben einfach zu viele Verletzte und da Jayden Daniels wohl auch noch mindestens eine weitere Woche ausfällt, ist ein Ende der Abwärtsspirale - sechs Pleiten am Stück - nicht in Sicht. 2024 war ein besonderes Jahr, doch 2025 brachte das Franchise zumindest vorerst in die Realität zurück. Spannend wird nun, wie das Team ultimativ auf diesen signifikanten Rückschlag reagieren wird.
23. Atlanta Falcons (4-7, 21.)
Für 2025 war eigentlich ein Großangriff in der NFC South angedacht. Die Falcons hatten endlich ihre Großbaustelle Pass Rush gefixt und damit ihre Defense deutlich besser positioniert als zuletzt. Doch das änderte nichts daran, dass man erneut auf der Stelle tritt. Der einzige Grund, warum die Saison nun offenbar doch noch nicht gelaufen ist, ist die NFC South, die sich irgendwie doch wieder in die allgemeine Mittelmäßigkeit eingependelt hat. Michael Penix droht nun sogar den Saisonstart 2026 zu verpassen, während Kirk Cousins zeigt, dass sein Vertrag ein riesiger Fehlgriff war.
22. Minnesota Vikings (4-7, 19.)
Apropos Fehlgriff: J.J. McCarthy sieht dieser Tage nicht wie die Antwort in Minnesota aus. Das Spiel scheint für ihn noch zu schnell zu sein, er fühlt sich sichtlich nicht wohl und da hilft es auch nur bedingt, dass er eine starke Defense hinter sich und mit Justin Jefferson den wohl besten Wide Receiver der Liga vor sich hat. Hätte man am Ende doch Sam Darnold behalten sollen? Am Wochenende könnte nun irgendjemand namens Max Brosmer starten, da McCarthy im Concussion Protocol steckt und man sonst keinen QB im 53er-Kader hat ...
21. Miami Dolphins (4-7, 27.)
Hier kommen die Dolphins! Miami hat zuletzt zwei Spiele am Stück gewonnen und dabei sein Run Game entdeckt. Tua hat zwar genauso viele Interceptions wie Geno (13), aber dennoch keimte zuletzt in gewissen Ecken des Internets Hoffnung auf. Die Playoff-Chancen in Miami liegen allerdings laut dem Modell von "Next Gen Stats" bei - ich zitiere: "<1 Prozent". Aber Hoffnung ist generell was Gutes. Und vielleicht dürfen Mike McDaniel und Tua auf 2026 noch bleiben.
20. Carolina Panthers (6-6, 23.)
Thanos wollte bekanntlich mit einem Fingerschnipp ein perfektes Gleichgewicht im Universum herbeiführen. Wäre er zunächst nach Charlotte im Jahr 2025 gekommen, hätte er sich die ganze Nummer sparen können. Hier herrscht perfektes Gleichgewicht - perfekter Durchschnitt. Hier reiht sich Niederlage an Sieg und umgekehrt. Man diskriminiert nicht und schlägt gute wie schlechte Teams, blamiert sich aber auch konsequent gegen gute und schlechte Teams. Mal wirft Young für 448 Yards - WTF, Falcons? -, mal knackt er gerade mal die 100er-Marke. Und das Beste: die Panthers sind ein halbes Spiel hinter den Bucs in der South! Wenn man diese Division sieht, müsste man grundlegend nochmal über automatisches Playoff-Startrecht für Division-"Sieger" nachdenken.
19. Tampa Bay Buccaneers (6-5, 11.)
Kommen wir zum Tabellenführer der NFC South, der immerhin die akzeptable Ausrede hat, dass zahlreiche Verletzte für den jüngsten Absturz (drei Pleiten in Serie) ursächlich waren. Nun hat es auch noch Baker Mayfield erwischt, der zuweilen an den schwarzen Ritter aus "Monty Python and the Holy Grail" erinnert, wie er sich da mit herabhängendem linken Arm übers Feld schleppt und mit letzter Kraft einen viel zu kurzen Hail Mary aus der eigenen Hälfte versucht, während sein Team zur Pause ohnehin schon hoffnungslos hinten liegt. Und wenn Teddy Bridgewater, der aussah wie ein geschasster High-School-Coach - oh wait! - dein Backup ist, dann ist das womöglich sogar noch deine beste Chance. Kurzum: die South "gewinnt" vermutlich ein Team mit negativer Bilanz.
18. Pittsburgh Steelers (6-5, 17.)
Die Steelers standen einst mit einer 4-1-Bilanz klar an der Spitze der AFC North. Doch schon damals deutete sich an, dass das vermutlich nicht so weitergehen würde, eben weil sie sehr viel Glück in ihren ersten paar Spielen hatten. Seither fuhren sie Achterbahn, weil die eigene Defense trotz hoher Payroll nicht auf hohem Niveau agierte und die Offense eigentlich nur noch aus ultrakurzen Pässen vom dennoch wechselhaften Altmeister Aaron Rodgers bestand. Rodgers ist nun angeschlagen und wurde zuletzt passend zur anstehenden Weihnachtszeit von Mason Rudolph ersetzt. Ja, Tomlins Non-Losing-Season-Streak wankt!
17. Dallas Cowboys (5-5-1, 22.)
Immerhin haben sie jetzt mal ihre Run Defense in den Griff bekommen - zumindest suggerierte dies die Vorstellung gegen die Eagles, was aber auch am Gegner gelegen haben könnte. Offensiv funktioniert die Kombo Prescott-Pickens so gut, dass der nächste langwierige Vertragsdisput vorprogrammiert scheint. Ansonsten? Thanksgiving gegen die Chiefs (ab 22 Uhr live bei NITRO) könnte unterhaltsam werden, wie generell die Cowboys dank ihrer Offense sehenswert sind. Aber der Abstand zur Spitze ist vermutlich zu groß, um nochmal ernsthaft ins Rennen um die East einzusteigen.

16. Jacksonville Jaguars (7-4, 17.)
Das Team aus #Duuuval ist schwer zu fassen dieser Tage. Eigentlich haben sie eine ganz ordentliche Defense. Und eigentlich haben sie auch eine brauchbare Offense. Doch fehlt ihnen jegliche Konstanz. Sie können in einer Woche die Chargers abschießen, um sich dann in der Woche darauf gegen Brissett und die Cardinals irgendwie zum Sieg zu zittern, weil Trevor Lawrence drei Picks wirft. Doch mit all diesen Höhen und Tiefen sind sie mittendrin in der AFC South. Diese Süd-Divisions, ey ...
15. Los Angeles Chargers (7-4, 12.)
Beide Offensive Tackles zu verlieren, war so etwas wie das Todesurteil für diese Saison. Dieses Team tut sein Bestes, doch angesichts dieser Personalsituation wird es ganz schwer, die bisherige Pace zu halten. Die Playoffs scheinen angesichts eines happigen Restprogramms daher mittlerweile schwierig, was jammerschade ist, denn Justin Herbert hätte mehr verdient.
14. Baltimore Ravens (6-5, 20.)
Fünf Siege am Stück, vier davon seit Lamar Jackson zurück ist. Die Ravens sind wieder Erster im Norden und das wenig überraschend. Ihr Restprogramm ist überschaubar mit noch vier Division-Duellen (je zweimal gegen die Bengals und Steelers), sodass der erneute Titel in der Division nur schwer zu verhindern ist. Einziges Problem, nachdem nun auch die Defense wieder gefixt zu sein scheint, ist die Gesundheit von Lamar Jackson, der derzeit Woche für Woche neue Blessuren sammelt. Aber solange er spielt, sind die Ravens absolut konkurrenzfähig.
13. Chicago Bears (8-3, 15.)
Die Bears haben vier Spiele am Stück gewonnen und führen die NFC North an. Dennoch weisen sie eine negative Punktedifferenz auf und Caleb Williams hat zwar sehr gute Momente, wackelt aber auch des Öfteren noch gewaltig. Das Team spielt gerade am oberen Limit und wahrscheinlich ein wenig über seinen Möglichkeiten. Laut dem "Expected Wins & Losses"-Modell von "Pro Football Reference" müssten sie basierend auf ihrer Punktedifferenz eher bei 5-6 oder so stehen. Also falls jemand fragt, warum sie trotz Rang 1 im Norden nur auf Rang 13 stehen ...
12. San Francisco 49ers (8-4, 13.)
Sie trotzen weiter ihrer schwierigen Personalsituation und schlagen wenigstens die Gegner, die sie auch schlagen sollten. Da aus der Kategorie der Großteil des Restprogramms besteht, sieht es recht gut aus, was eine Playoff-Teilnahme der Niners betrifft. Aber zu ganz großen Zielen wird es womöglich in diesem Jahr dann doch nicht reichen - es ist aber ohnehin ein Übergangsjahr.
11. Houston Texans (6-5, 14.)
Drei Siege am Stück mit Backup-Quarterback Davis Mills, auch dank einer unglaublich guten Defense angeführt von einem grandiosen Pass Rush und einer mächtigen Secondary. Und in Kürze kommt nun auch noch C.J. Stroud zurück, was die Offense nochmal verbessern wird. Mit diesem Team ist im Schlussspurt allemal zu rechnen.
10. Green Bay Packers (7-3-1, 3.)
Die Packers haben zuletzt ein paar Federn gelassen, was vor allem mit wechselhaften Vorstellungen von Jordan Love zu tun hat. Bekommt man diese in den Griff, dann ist ein gutes Ende in Sicht. Wenn nicht, bleibt es ein Drahtseilakt, da die Offense nicht die nötige Konstanz an den Tag legt. Richtungsweisend wird das Thanksgving-Day-Game bei den Lions (ab 18:30 Uhr live bei NITRO). Der Sieger daraus ist wohl der Topfavorit auf den Titel im Norden.
9. Buffalo Bills (7-4, 5.)
Bei den Bills läuft es nicht rund. Sie mögen die Chiefs mit einer starken Vorstellung geschlagen und auch gegen die Buccaneers geglänzt haben, doch zwischendrin unterlagen sie den Dolphins. Die Niederlage in Houston lässt sich anhand der Form der Texans noch irgendwo erklären, doch gegen Davis Mills? Den Texans fehlt es eindeutig an Substanz - in der Secondary, aber auch im Receiving Corps. Wenn Josh Allen nicht Übermenschlisches leistet, wird es schwer für die Bills Mafia in dieser Saison.

8. Seattle Seahawks (8-3, 8.)
Dass die Seahawks mal dank ihrer Offense glänzen, hätte man vor rund zehn Jahren wohl auch nicht gedacht. Doch here we are! Sam Darnold ist eine Deep-Ball-Maschine und Jaxon Smith-Njigba ist drauf und dran, Megatrons Receving-Yard-Rekord zu brechen. Nichts davon hätte vor wenigen Monaten irgendeinen Sinn ergeben. Defensiv wiederum gehören die Seahawks auch zu den besseren Teams der Liga, sodass sie mit einer Punktedifferenz von +107 auf Rang drei der NFL liegen. Wenn die Rams nicht in Überform wären, würde die NFC West nach Seattle gehen.
7. Indianapolis Colts (8-3, 1.)
Zuletzt verflachte die Formkurve der Colts merklich. Die Pleite in Pittsburgh war erschreckend, die in Kansas City hätte mit mehr Mut bei 4th Down womöglich verhindert werden können. Doch auch beim Sieg in Berlin wackelte die O-Line in Sachen Pass Protection gewaltig. Es folgt bereits das erste von zwei Duellen mit den Texans und man wird das Gefühl nicht los, dass die AFC South so offen wie noch nie in dieser Saison ist. Zum absoluten Favoritenkreis jedenfalls muss man dieses Team nicht mehr zwingend zählen.
6. Kansas City Chiefs (6-5, 2.)
Der Sieg gegen die Colts war nach zwei Pleiten am Stück bitter nötig, um die Playoff-Chancen am Leben zu halten. Doch bleibt der Eindruck, dass nichts mehr so leicht fällt wie früher. Rashee Rice drehte gegen Indy auf, was der Hauptgrund für den Sieg war. Doch nach viel Plan sieht diese Offense nicht aus, viel hängt von Mahomes und seiner Improvisation ab. Die O-Line ist und bleibt ein Problem und die Defense kommt derzeit nicht an die Form der Vorjahre ran. Das Colts-Spiel zeigt jedoch, dass die Chiefs immer noch brandgefährlich sind, wenn man ihnen die Tür einen Spalt auf hält.
5. Detroit Lions (7-4, 4.)
Sie sind immer noch das beste Team der NFC North, auch wenn sie gerade nur auf Rang 3 liegen. Ihre Offense ist weiter extrem explosiv und ihre 326 Punkte sind die meisten der NFC. Dennoch hat die Defense schon aufgrund zahlreicher Ausfälle in der Secondary einige Lücken, weshalb Shootous das beste Mittel auf Erfolg sind. Der Ausfall von Tight End Sam LaPorta wiegt zudem schwer, obgleich man genügend Waffen hat, um das zu kompensieren. Dennoch ist die Defense am Ende wohl das, was die Lions zurückhalten wird, wenn es wirklich zählt.
4. Philadelphia Eagles (8-3, 8.)
Sie haben sich am Sonntag einen sicheren Sieg in Dallas mit einer ultrakonservativen zweiten Halbzeit weg verwaltet und müssen sich einmal mehr fragen lassen, was der Plan in der Offense ist. Augenscheinlich funktioniert das Passspiel, wenn man es auch konsequent und richtig einsetzt. Das Run Game hingegen ist zu berechenbar und aufgrund der angeschlagenen O-Line auch nicht unbedingt zielführend. Es fehlt weiter der klare Plan. Es stellt sich hier immer wieder die Frage, wie gut die Eagles sein könnten, wenn sie einen fähigen Play-Caller wie im Vorjahr hätten.
3. New England Patriots (10-2, 7.)
Sie sind das erste Team mit zehn Siegen in dieser Saison. Sie haben mit neun Erfolgen am Stück die längste aktuelle Siegesserie der NFL und empfangen am Montagabend die New York Giants, anschließend geht es in die Bye Week. Laut Playoff-Simulator von "The Athletic" haben sie eine Chance von 93 Prozent, erstmals seit Tom Bradys Zeiten (2019) die AFC East zu gewinnen. Die Playoffs werden sie zu 99 Prozent erreichen. Sie sind sogar mit 57 Prozent der wahrscheinlichste Top-Seed der AFC. Warum stehen sie also nicht auf Rang 1, Blumberg? Nun, sie haben gerade Left Tackle Will Campbell und Left Guard Jared Wilson für mindestens mal mehrere Wochen verloren, nachdem bereits Defensive Tackle Milton Williams auf IR gesetzt worden war. Die Verletzungen häufen sich und man schwächelte zuletzt. Nach der Bye stehen zudem zwei harte Brocken mit den Bills und Ravens im Weg. Sprich: Das könnte insgesamt nochmal eng werden und ich weiß nicht, ob diese junge Truppe für so viel Gegenwind schon gerüstet ist.
2. Denver Broncos (9-2, 9.)
Die Offense der Broncos ist weiter suspekt. Bo Nix verteilt die Bälle kurz und schnell, also so, wie Sean Payton das liebt. Doch stellt sich eben die Frage, ob er auch ein bis zwei Gänge höher schalten kann, wenn es darauf ankommt. Gelegentlich ließ er das aufblitzen, es bleibt aber der Eindruck, dass der junge QB diese Offense zurückhält. Defensiv dagegen ist man über jeden Zweifel erhaben. Der Sieg über die Chiefs war zudem ein starkes Ausrufezeichen auf dem Weg zum achten Erfolg in Serie. Das Restprogramm ist mittelprächtig, sodass die Division erstmals seit 2015 ihnen gehören sollte.
1. Los Angeles Rams (9-2, 6.)
Matthew Stafford spielt gerade mit seinen 37 Jahren wie ein junger Gott, hat nun 27 Touchdown-Pässe am Stück ohne Interception geworfen und ist damit mit dem GOAT gleichgezogen für die längste derartige Serie in der NFL-Geschichte. Er ist auf MVP-Kurs und die Rams damit auf Kurs zum ersten West-Titel seit 2021. Damals endete es mit einem Erfolg im Super Bowl. Das scheint dieses Mal auch drin - laut "The Athletic" liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das eintritt, bei 19 Prozent. Größere Chancen hat derzeit niemand. Fun Fact: die Rams führen nebenbei auch noch die NFL in Scoring Defense mit nur 179 zugelassenen Punkten an.






































