Max Verstappen ist nach McLarens Fiasko in Las Vegas wieder voll im Rennen um die Fahrer-Krone in der Formel 1. Vor dem Katar-GP liegt der Serien-Champion nur noch 24 Punkte hinter Lando Norris, könnte in der Wüste die Spitze erobern. RTL-Experte Christian Danner erwartete einen Kampf "auf Augenhöhe" - und sieht einen "phänomenalen Druck" auf McLaren lasten, der ein Credo des Teams in Wanken bringt.
17 Jahre ist es her, dass ein McLaren-Pilot in der Formel 1 die Fahrer-WM gewonnen hat. In der Saison 2008 krönte sich ein gewisser Lewis Hamilton in einem der dramatischsten Finals der F1-Geschichte in Brasilien erstmals zum Weltmeister.
Auch 2025 könnte es Drama geben. Denn: McLaren läuft Gefahr, einen sicher geglaubten Titel noch aus der Hand zu geben.
Nach dem Unterboden-Debakel von Las Vegas reist Lando Norris nur noch mit 24 Punkten Vorsprung auf Max Verstappen in die Wüste zum Katar-GP, wo neben dem Rennen am Sonntag auch ein Samstags-Sprint auf dem Programm steht (der bei Sieg acht Punkte bringt).
Norris' Stallrivale Oscar Piastri - dieses Jahr lange WM-Leader - ist als WM-Zweiter punktgleich mit Verstappen ebenfalls noch im Geschäft.
"Lando Norris hat noch immer ein gutes Polster. Wenn er keinen Mist baut und McLaren nicht nochmal so einen Klops abliefert, ist er WM-Favorit Nummer 1", stellte Formel-1-Experte Christian Danner bei sport.de klar.
Formel 1: Druck auf McLaren "phänomenal"
Verstappen dürfe man aber nie unterschätzen oder abschreiben, warnt der frühere F1-Pilot. "Er ist ein richtiger Terrier, wenn er sich mal in irgendwas verbissen hat, lässt er nicht mehr los." Allerdings sei der Red-Bull-Man wie in Las Vegas auf Schützenhilfe von McLaren in Form weiterer Patzer abhängig.
Danner rechnet damit, dass McLaren im Duell mit Verstappen auf Norris setzen wird und vom Credo seiner "Papaya Rules" abrückt, wonach die Fahrer frei gegeneinander fahren dürfen.
"Das hat man so lange propagiert, so lange man locker in Führung lag", gab der RTL-Kommentator zu bedenken. Die Lage habe sich verändert, so Danner: "Ob man diese Strategie beibehält, weiß ich nicht, auch wenn man es bei McLaren noch so oft beteuert. So richtig glaube ich nicht dran, denn so lange am Titel waren sie schon ewig nicht mehr dran."
Der "Druck im Kessel" steige jetzt gewaltig, urteilte Danner, der Verstappen dank seiner WM-Erfahrung hier im Vorteil sieht. "Norris und Piastri haben das noch vor sich, die Belastung für die Fahrer, der psychologische Druck ist phänomenal", betonte der 67-Jährige und ergänzte: "Aber nicht nur für die Fahrer, sondern auch die Truppe: Zak Brown als Boss, Andrea Stella als Teamchef haben in dieser Funktion noch keinen Fahrertitel erreicht."
Für die restlichen Rennen in Katar und Abu Dhabi erwartet Danner ein enges Duell zwischen McLaren und Verstappen . Zwar kämen die Kurse in der Wüste dem McLaren-Boliden entgegen. "Aber man kann eigentlich auch nicht sagen, dass Red Bull mittlerweile nicht auch überall gut ist, vielleicht etwas diffiziler zu fahren, etwas schwieriger ins Fenster zu bekommen, damit das Auto funktioniert. Ich sehe McLaren und Red Bull bei beiden letzten Rennen auf Augenhöhe."



