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Kolumne vom Skisprung-Star

Geiger musste beim Auftakt "um jeden Meter Weite kämpfen"

Karl Geiger wurde am Sonntag in Lillehammer nur 23.
Karl Geiger wurde am Sonntag in Lillehammer nur 23.
Foto: © IMAGO/christian heilwagen
24. November 2025, 16:49

Die Skispringer starteten am vergangenen Wochenende in die neue Weltcup-Saison. In seiner sport.de-Kolumne berichtet Karl Geiger von der ersten Station im norwegischen Lillehammer.

Waldabschnitte, Felder und immer wieder mal kleine Ortschaften ziehen an uns vorbei- alles liegt nur unter einer feinen Schneedecke. Wir sitzen in großen Reisebussen, die die Veranstalter gestellt haben und die uns quer übers Land von Lillehammer nach Falun bringen.

Sechs Stunden Fahrt liegen vor uns im Shuttle von Schanze zu Schanze. Wir sitzen mit slowenischen, Schweizer, österreichischen und finnischen Springern zusammen, was das eine oder andere Gespräch mit den ausländischen Athleten ermöglicht – ein kleiner Ausflug mit der Skisprungfamilie von der großen Wintersportstadt Norwegens zu den schwedischen Schanzen in der altehrwürdigen Bergwerksstadt Falun.

Der Weltcup ist eröffnet und damit auch die olympische Saison, die ersten drei Wettbewerbe liegen hinter uns. Des Skispringers täglich Brot, sich auf die Regeländerungen einzustellen und sein eigenes Sprungsystem mit den Neuerungen zu synchronisieren, haben wir in Norwegen wieder einmal aufgetischt bekommen. Die Sprünge sind mir nicht leicht von der Hand gegangen, um jeden Meter Weite musste gekämpft werden.

Einerseits keine neue Situation zu Saisonbeginn, andererseits erscheint es wirklich nicht einfach, jetzt die Prozesse in die richtige Richtung zu bekommen. Wir haben Hausaufgaben bekommen und zwar umfangreiche. Man muss sich jetzt auf den Weg machen, den Sprung an sich in seine Einzelheiten zu zerlegen und schauen, welche Korrekturen zielführend sind.

Mittlerweile bin ich geübt, solche Anforderungen mit ruhiger Hand und kühlem Kopf anzugehen, Geduld und Zuversicht sind sowieso seit Jahren meine Begleiter und meine Erfahrungen zeigen mir, dass sich die Dinge auch schnell wenden können.

Was hilft, sind die Erfolge der jungen Garde, während die Leistungsträger der letzten Jahre nun in sich gehen müssen: Raimund Philipp und Felix Hoffmann haben ihre guten Leistungen des Sommer-Grand-Prixs und der nachfolgenden Lehrgänge zur Saisonvorbereitung in den Winter tragen können und am Sonntag einen echten Doppelschlag setzen können. Felix konnte mit dem Podestplatz seinen größten Erfolg feiern, was mich für ihn gefreut hat. Beide Springerkollegen scheinen mit ihren Sprungsystemen kompatibel mit den neuen Anforderungen zu sein; ihre Erfolge bringen Ruhe in die Mannschaft, in der Andreas Wellinger, Pius Paschke und ich uns konzentriert heranarbeiten können und sollten.

Gleich Morgen gibt es in Falun die nächste Chance, mit Veränderungen kleinerer Dinge, mehr Weite und ein besseres Ergebnis zu generieren.

Wir passieren gerade die Grenze zu Schweden; damit liegt das Weltcup-Opening nun endgültig hinter mir, der Blick geht nach vorne. Es kommen langsam die kleinen roten Schwedenhäuser-Falun, wir kommen!

Herzliche Grüße

Karl Geiger

Lillehammer 2025/2026

1JapanRyoyu Kobayashi290.50
2SlowenienDomen Prevc287.30
3DeutschlandFelix Hoffmann286.20
4DeutschlandPhilipp Raimund285.40
5ÖsterreichStefan Kraft282.70

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