Über mehrere Jahrzehnte prägten unter anderem mit Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge absolute Vereinslegenden des FC Bayern die Geschicke des deutschen Rekordmeisters. Aktuell sitzt aber kein Ex-Spieler mehr an der Spitze. Vereinspatron Uli Hoeneß hat dafür eine deutliche Erklärung.
"Spieler, die heute nach zehn Jahren aufhören, die 15 Millionen verdient haben, die haben 60, 70 Millionen auf der Bank", sagt der 73-Jährige im "OMR Podcast". Hoeneß führte weiter aus: "Die haben nicht den Druck, unbedingt arbeiten zu müssen, den Wohlstand ihrer Familie zu erhalten. Und das ist das größte Problem."
Als Hoeneß 1979 seine aktive Karriere beendete, war ihm klar, dass er weiter hart würde arbeiten müssen, um sein Leben zu finanzieren. Er stieg beim FC Bayern als Manager ein und baute parallel dazu eine Wurstfabrik auf. Heute sei die Lage eine völlig andere – nicht zuletzt wegen des hohen sozialen Standards in Deutschland, der aus seiner Sicht den Leistungswillen schmälere.
Der Ehrenpräsident wird noch grundsätzlicher: "Bei uns ist eine allgemeine Zufriedenheit schon zu spüren. Deswegen haben wir auch viele junge Leute, die gar nicht mehr leistungsbereit sind, Fußballprofis zu werden." Wer erfolgreich sein wolle, müsse "gnadenlos hart arbeiten".
Müller-Rückkehr zum FC Bayern? "Noch nicht"
Nach dem Ende der Ära Hoeneß und Rummenigge übernahm Oliver Kahn 2021 den Vorstandsvorsitz, wurde aber nach weniger als zwei Jahren aufgrund interner Differenzen entlassen. Sein Nachfolger Jan-Christian Dreesen, ein gelernter Banker, mache "einen tollen Job", betonte Hoeneß – dennoch bleibe es "ein Traum", wieder eine Vereinslegende in führenden Positionen zu sehen.
Versuche gab es durchaus, wie Hoeneß selbst bestätigte. Bastian Schweinsteiger fragte Hoeneß, als er über eine mögliche Rolle nachdachte: "Aber muss ich dann jeden Tag da sein?" – und lehnte ab. Auch Thomas Müller erhielt ein außergewöhnliches Angebot: ein Jahr Weltreise auf Vereinskosten, um internationale Topklubs kennenzulernen und anschließend ins Bayern-Management einzusteigen. Doch Müller sagte nur: "Noch nicht."
Stattdessen kämpft er nun als Spieler der Vancouver Whitecaps um den Titel in der nordamerikanischen Profi-Liga MLS. In München bleibt die Hoffnung, dass er eines Tages doch wieder zurückkehrt.




























