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"Ich würde nur den Kack sehen"

Hannawald-Appell an Lindvik: Verzichte auf deinen WM-Titel!

Skisprung-Legende Sven Hannawald zeigt klare Kante
Skisprung-Legende Sven Hannawald zeigt klare Kante
Foto: © IMAGO/Ulrich Wagner
23. November 2025, 13:25
sport.de
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Bei der Skisprung-WM im vergangenen Februar gewann Marius Lindvik vor Andreas Wellinger Gold von der Normalschanze. Doch nur eine Woche später wurde der Norweger nach der Entscheidung von der Großschanze disqualifiziert, nachdem durch ein geheim aufgenommenes Video Manipulationen an seinem Anzug nachgewiesen werden konnte. DSV-Ikone Sven Hannawald legt ihm daher einen Verzicht auf den im März errungenen WM-Titel nahe.

"Wenn ich als Lindvik die Medaille sehen würde - ich würde nur den Kack sehen. Klar, er wird sie behalten - aber ich glaube, ich würde sie abgeben. Was willst du denn damit?", warf ARD-Experte Sven Hannawald am Samstag beim Weltcup in Lillehammer ein.

Eine Beteiligung am Anzugskandal wurde Lindvik nicht nachgewiesen, später wurde er trotzdem für drei Monate gesperrt. "Aber die Sperre war im Sommer - was keinen interessiert. Die Sperre jetzt wäre das Richtige", stellte Hannawald klar.

Der Vierschanzentourneesieger von 2001/02 deutlich: "Der WM-Titel steht noch. Wenn ich aktiv wäre, ich wäre da vom Allerfeinsten durchgedreht."

Video: Neue Regeln: Schmitt hofft auf "Abschreckung"

Zugleich gab sich Hannawald hoffnungsvoll, dass die schärferen Regeln schon bald Wirkung zeigen.

"Sie haben einen Weg gefunden, die Anzüge in den Griff zu bekommen. Das funktioniert jetzt", so der 51-Jährige: "Die Hoffnung ist, dass alle Beteiligten merken, was sie für die Sportart angerichtet haben. Aber ich habe Zähneknirschen, was den WM-Titel angeht. Der müsste für Wellinger stehen."

Lindvik beteuert Unschuld, übernimmt aber "Verantwortung"

Trotz seiner wiederholten Unschuldsbeteuerung ("Ich wusste nichts davon, was mit meinen Anzügen gemacht wurde") nahm Lindvik eine Teilschuld auf sich und einigte sich dadurch mit der FIS.

"Laut Reglement liegt die objektive Verantwortung letztendlich beim Athleten, und diese Verantwortung haben wir übernommen", sprach der Norweger für sich und seinen ebenfalls beschuldigten Landsmann Johann André Forfang: "Was die Leute denken, können sie sich denken. Ich werde mein Bestes geben und es ihnen zeigen."

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