Alexander Zverev gewinnt erneut sein Einzel - für das Endspiel im Davis Cup reicht das am Ende aber nicht.
Alexander Zverev zitterte auf der Bank mit, feuerte leidenschaftlich an - doch es half nicht: Die deutsche Tennis-Auswahl hat beim Davis Cup eine herbe Enttäuschung erlebt und muss weiter auf den ersten Triumph seit 1993 warten.
Das Team von Bundestrainer Michael Kohlmann verlor in Bologna das hochklassige Halbfinale gegen Spanien nach einer Niederlage im entscheidenden Doppel mit 1:2 und wurde seiner Favoritenrolle beim traditionsreichen Nationenturnier nicht gerecht.
Ein Sieg von Zverev am Samstag war dabei zu wenig. Der gesundheitlich angeschlagene Weltranglistendritte gewann zwar sein Einzel gegen Jaume Munar nervenstark mit 7:6 (7:2), 7:6 (7:5), anders als im dramatischen Viertelfinale gegen Argentinien (2:1) hatten Kevin Krawietz und Tim Pütz beim 2:6, 6:3, 3:6 gegen Marcel Granollers/Pedro Martinez diesmal das Glück aber nicht auf ihrer Seite.
Für Zverev und seine Teamkollegen endet nach der Auftaktniederlage von Jan-Lennard Struff damit eine kräftezehrende Saison mit einer Enttäuschung. Für den Hamburger geht es nun in den Urlaub auf die Malediven.
Wieder kein Finale für die DTB-Auswahl
Zum Auftakt des kniffligen Halbfinalduells mit Spanien hatte Struff sein Einzel mit 4:6, 6:7 (6:8) gegen Pablo Carreno Busta verloren. Ein erneutes Comeback der DTB-Auswahl blieb trotz des zweiten Zverev-Sieges in Norditalien aus.
Wie im Vorjahr setzte es durch die erst zweite Niederlage von Krawietz/Pütz im Davis Cup das Aus im Halbfinale - eine sechste Finalteilnahme muss warten.
Im Endspiel kommt es am Sonntag (15:00 Uhr) damit zu einem Duell zwischen Spanien und Gastgeber Italien - und das, obwohl beide Nationen auf ihre Topstars Carlos Alcaraz und Jannik Sinner verzichten müssen. In Abwesenheit der Dominatoren waren die Deutschen mit Zverev an der Spitze als Mitfavoriten in das traditionsreiche Nationenturnier gestartet, er war der einzige Top-10-Spieler beim Jahresabschluss.
Für Zverev endet eine durchwachsene Saison damit mit nur einem ATP-Titel und viel Frust. Zverev zitterte beim Doppel auf der Bank mit, körperlich fühlte er sich nicht gut. Er sei "krank", sagte er mit belegter Stimme, "aber morgen wird es hoffentlich besser sein." Zu einem weiteren Einsatz kam es aber nicht mehr. Erstmals seit Februar 2023 spielte Zverev wieder für Deutschland, weil er von den Titelchancen des Teams überzeugt war.
Zverev liefert im Tiebreak
Am Samstag ging es aber schon schlecht los für die DTB-Auswahl. In der "SuperTennis Arena" in der Messehalle 37 des BolognaFiere gab Struff gegen Carreno Busta ein frühes Break direkt wieder her, beim Stand von 4:5 wackelte der Warsteiner plötzlich beim eigenen Service und gab den ersten Satz ab. Es entwickelte sich ein ausgeglichener zweiter Durchgang. Struff wehrte beim Stand von 4:5 drei Matchbälle ab, vergab dann im Tiebreak jedoch fünf Satzbälle in Folge - und ging als Verlierer vom Platz.
Zverev konnte sich gegen Munar in entscheidenden Momenten auf seinen starken Aufschlag verlassen, auch wenn der Spanier im ersten Satz dagegen hielt.
Im Tiebreak spielte die deutsche Nummer eins dann aber ihre ganze Klasse aus. Im zweiten Durchgang kämpfte sich Zverev nach einem frühen Break zurück und behielt im Tiebreak erneut die Nerven.
Im abschließenden Doppel gerieten Krawietz/Pütz gegen die abgezockten Spanier früh ins Hintertreffen, kämpften sich im zweiten Satz aber stark zurück. Im dritten Satz hatten die Spanier den längeren Atem.






