Lando Norris sichert sie die Pole Position für den Großen Preis von Las Vegas. Der Engländer eilt dem WM-Titel unbeirrt entgegen.
Selbst von dieser unerfreulichen Überraschung nach seinem Nickerchen ließ sich Lando Norris nicht aufhalten. "Ich bin aufgewacht und habe gesehen, dass es regnet. Mein erster Gedanke war 'Mist, das wird schwierig'", berichtete der McLaren-Pilot von den Momenten vor dem Qualifying zum Großen Preis von Las Vegas, das er trotz schwierigster Bedingungen meisterte.
Norris hat einen weiteren Schritt zu seinem ersten WM-Titel in der Formel 1 gemacht, ins drittletzte Saisonrennen am Sonntag (ab 4:30 Uhr live bei RTL) wird der WM-Führende von der Pole Position starten. Das höchst komplizierte Qualifying entschied er vor Titelverteidiger Max Verstappen (Niederlande/Red Bull) und dem überraschend starken Spanier Carlos Sainz im Williams für sich.
Im Duell mit seinem Teamkollegen Oscar Piastri landete Norris einen weiteren Wirkungstreffer: Der Australier, gehandicapt von einer Gelben Flagge in seiner letzten Runde, holte nur den fünften Startplatz.
Piastri: "Hätte es mir anders gewünscht"
"Es war mehr drin", analysierte Piastri und mühte sich, seine Enttäuschung zu verbergen. Bei den Abläufen in den entscheidenden Momenten habe es Probleme gegeben. "Ich hätte es mir anders gewünscht und glaube dennoch, dass wir ein gutes Rennen haben können", fügte er an.
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Ein solches benötigt Piastri unbedingt, um seinen formstarken und in dieser Phase der Saison fehlerfreien Teamkollegen Norris noch abzufangen. Der Australier geht mit einem Defizit von 24 Punkten ins Rennen, Verstappen hat 49 Punkte Rückstand auf Norris. "Wir haben nichts zu verlieren, wir werden riskieren", kündigte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky an. Norris hingegen werde wohl eher eine vorsichtige Herangehensweise wählen.
Verstappen, der im Vorjahr in Las Vegas seinen vierten WM-Titel in Folge einfuhr, braucht im Endspurt nicht nur Siege. Auch die bislang so dominanten McLaren müssen schwächeln und idealerweise ausfallen, damit der Niederländer noch Chancen hat. Angesichts der Umstände sei "der zweite Startplatz gut", sagte Verstappen, der fürs Rennen auf bessere Bedingungen hofft.
Die niedrigen Temperaturen und vor allem auch der für Nevada ungewöhnliche Regen haben die ersten Sessions inklusive des Qualifyings geprägt. Longruns, also Rennsimulationen im Training, waren nicht möglich. Entsprechend fehlen für die Rennstrategie essenzielle Daten - das Rennen in Las Vegas wird somit zum Glücksspiel.
Weitere Enttäuschung für Lewis Hamilton
Bislang scheint Norris die besten Karten zu haben. "Es war unglaublich stressig. Ich wusste nicht, ob jemand noch eine Runde zusammenbekommen würde nach mir. Es ist so rutschig und schwierig", sagte er. Der Engländer sei "ständig nah an der Wand gewesen", aber "es war trotzdem gut genug für den ersten Platz."
Davon meilenweit entfernt ist Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der im Ferrari ein Debakel erlebte. Sein Qualifying war bereits nach dem ersten Durchgang beendet, für den Briten reichte es nur zum letzten Startplatz. Nico Hülkenberg (Emmerich/Sauber) wurde Elfter.



