Bei den Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2022 in Soldier Hollow zählte Iva Moric zu den erfolgreichsten Teilnehmerinnen. Im Sprint sicherte sie dem DSV-Nachwuchs Bronze, im Einzel sogar Silber und die Staffel um Marlena Fichtner, Selina Grotian und Moric musste nur Italien den Vortritt lassen. Während Fichtner und Grotian allerdings längst Chancen im Weltcup bekamen, ist es um Moric ruhig geworden, nicht einmal im IBU-Cup setzte der DSV auf die inzwischen 21-Jährige. Nun zog Moric die Reißleine.
Iva Moric wird im Winter 2025/26 nicht mehr die Farben des DSV vertreten, sondern für Kroatien an den Start gehen. Das bestätigte Moric am Donnerstag in den Sozialen Medien. "Gute Nachrichten: Von nun an für den kroatischen Biathlon-Verband", schrieb Moric zu einem Foto, das sie Dress der Kroaten zeigt.
Im deutschen Lager kann man die Entscheidung offenbar durchaus nachvollziehen. Unter anderen hinterließen Weltcupstarterin Stephanie Scherer, Toptalent Julia Kink oder Alpin-Hoffnung Emma Aicher ihre Zustimmung oder Glückwünsche. Der kroatische Biathlet Kresimir Crnkovic hieß Moric zudem im Team willkommen.
Der Weg in den kroatischen Kader dürfte auf jeden Fall ein leichterer als beim DSV sein. 2024/25 konnte nur Anika Kozica im IBU-Cup Punkte sammeln. Als bestes Weltcup-Ergebnis schlägt ein 46. Platz im Sprint von Oslo zu Buche. Dass Kozica dieses Ergebnis ohne Schießfehler erreichte, untermauert, dass es in der Loipe hapert.
Kroaten peilen Olympia an
Bei den Herren belegte Crnkovic mit 151 Punkten immerhin den 45. Rang in der Gesamtwertung des IBU-Cups, Matija Legovic erreichte 23 Punkte. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften deutete Legovic allerdings an, dass er eine Wette auf die Zukunft sein könnte.
Großes Ziel des Teams ist die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen im Februar, nachdem die Spiele 2022 in Peking ohne kroatische Beteiligung im Biathlon über die Bühne gegangen waren. Gegenüber dem Dachverband IBU kündigte Legovic sogar an: "Mein Traum ist es, eine Medaille zu gewinnen."
Ein vollkommen blinder Fleck auf der Biathlon-Landkarte ist Kroatien allerdings nicht: Ehe er zum slowenischen Verband wechselte, gewann Jakov Fak 2009 WM-Bronze im Einzel und 2010 Olympia-Bronze im Sprint für sein Geburtsland.
