Denis Frimpong zählt zu den besten Leichtgewichten bei Oktagon, aber auch zu den provokantesten MMA-Kämpfern überhaupt. Kein Gegner ist vor seinen Verbalattacken sicher. Vor seinem Kampf gegen Gökhan Aksu bei Oktagon 80 in München (22. November auf RTL+) hat er sich etwas Besonderes einfallen lassen, um seinen Gegner aus der Reserve zu locken. Er steigt mit der Ronaldo-Kult-Frisur in den Käfig.
Die veränderte Haarpracht kommt nicht von ungefähr. Zwischen beiden Kontrahenten krachte es bereits im Mai bei der Pressekonferenz kräftig. Auf die Frage, wen sich Aksu nach seinem Sieg als nächsten Gegner vorstellen könnte, blickte er in Richtung Frimpong und Kumpel Shem Rock, der an diesem Abend ebenfalls gewinnen konnte. Rock fühlte sich zuerst angesprochen, ehe Frimpong dazwischengrätschte. "Mit deiner Hairline musst du erst an mir vorbei. Was soll das sein? Die umgekehrte R9-Frisur?!", sagte der Ire und spielte auf Aksus schütteres Haar an. "Meine Fäuste werden dir die Fresse polieren, nicht meine Haare", konterte der Österreicher mit türkischen Wurzeln.
Oktagon 80 in München - am 22. November LIVE auf RTL+
Mittlerweile hat sich Aksu einer Haartransplantation unterzogen, die "umgekehrte" Ronaldo-Frisur ist nicht mehr zu sehen. Frimpong interessierte das wenig. Er ließ sich vor dem Kampf die originale R9-Frisur von 2002 verpassen. Frimpong fühlt sich von Ronaldo und der Frisur inspiriert. So wie der Brasilianer im WM-Halbfinale gegen die Türkei, sieht auch er seinen Kampf gegen Aksu als letztes Duell, bevor er um den Titel kämpfen will. "Geschichte wiederholt sich", sagte der 30-Jährige in einem Instagram-Post. "Es hat nur 23 Jahre gedauert, aber es wird wieder so kommen. Dieser R9 wird treffen und Aksu verlieren."
Ronaldo hatte sich damals den kuriosen Haarschnitt machen lassen, um von Gerüchten über seine Knieprobleme abzulenken, die damals die Medienlandschaft bestimmten. Jahre später entschuldigte sich der Weltmeister für die Aktion. "Ich entschuldige mich bei allen Müttern, die mitansehen mussten, wie ihre Kinder den gleichen Haarschnitt bekamen", sagte er der Zeitschrift Sports Illustrated.
Eine Entschuldigung wird es von Frimpong sicher nicht geben. Provokationen sind Teil seines Gameplans. Respekt zollt er seinen Gegnern immer erst nach dem Kampf. Mit Aksu hat der Ire auch eine große Herausforderung vor der Brust. Der Mann aus Kufstein kommt mit fünf Siegen in Serie und ist ein echter Finisher. Über die volle Distanz ging nur einer seiner 19 Profikämpfe. 13 Mal beendete Aksu seinen Kampf vorzeitig.

