Max Verstappen ist schon einiges gewohnt im Formel-1-Zirkus – doch der Leistungseinbruch von Oscar Piastri seit dem Monza-Rennen Anfang September gibt selbst dem viermaligen Weltmeister Rätsel auf.
Vor dem Las Vegas Grand Prix am kommenden Wochenende sprach der niederländische Superstar ganz offen über die seltsame Dynamik im teaminternen Duell bei McLaren. Die Entwicklung empfinde er als "sehr bizarr". Verstappen weiter: "Ich habe dafür ehrlich gesagt keine Erklärung. Ich hätte nicht erwartet, dass es so läuft, aber letztlich ist es auch nicht mein Problem."
Natürlich habe der 24-jährige Australier nicht plötzlich das Fahren verlernt, betonte Verstappen. Doch triftige Erklärungen für den krassen Leistungseinbruch seines WM-Konkurrenten konnte er nicht liefern: "Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, wie das möglich ist."
Es sind Worte des amtierenden F1-Champions, die belegen: Selbst für jemanden, der schon alle denkbaren Szenarien in der Formel 1 erlebt hat, wirkt Piastris Formkurve zumindest ungewöhnlich.
Sein Vater Jos Verstappen hatte es zuletzt noch schärfer formuliert und erwartet, Piastri oder dessen Manager Mark Webber "mit der Faust auf den Tisch hauen" werde. Hinter vorgehaltener Hand wird im Fahrerlager nämlich immer wieder darüber gesprochen, dass Teamkollege Lando Norris gegenüber Oscar Piastri bei McLaren bevorzugt werde.
Verstappen hegt noch Rest-Hoffnung auf fünften WM-Titel
Max Verstappen sieht das aber offenbar differenzierter: "Ich denke, das hat auch damit zu tun, wie sie als Team arbeiten. So arbeite ich nicht. Aber das ist okay, jeder macht sein eigenes Ding."
Ihn persönlich hätte die Situation deutlich stärker getroffen, stellte der für seinen überbordenden Ehrgeiz bekannte Verstappen klar: "Ich wäre wahrscheinlich etwas verärgerter gewesen, wenn man so weit vorne liegt und plötzlich so weit hinten."
Im Titelkampf bleibt der Niederländer derweil pragmatisch. Er brauche "eine Menge Glück", um 2025 noch Weltmeister zu werden. Zwar habe er seit Zandvoort seinen Rückstand drastisch verkleinert, doch das "wahre Bild" spreche weiterhin für McLaren.
Die jüngsten Erfolge seien durch äußere Umstände begünstigt gewesen. "Dann kann man sehr schnell aufholen", weiß Verstappen, der drei Rennen vor Schluss noch 49 Punkte Rückstand auf WM-Leader Lando Norris aufweist.



