Deutschlands Formel-1-Star Nico Hülkenberg hat eine bisher wechselhafte Saison hinter sich. Der Auftakt verlief schleppend, doch dann wurde es furios. Anschließend kam wieder ein kleiner Schritt zurück, der den Gesamteindruck jedoch kaum schmälert, wie er im exklusiven Interview mit uns vor dem Rennen in Las Vegas (So. ab 4:00 Uhr live im Free-TV bei RTL) verrät.
Nach über 15 Jahren in der Formel 1 kann Nico Hülkenberg so schnell nichts mehr schocken. Die Saison 2025 war bzw. ist für den Emmericher dennoch etwas Besonderes. Aufgrund seiner persönlichen Erfolge, aber auch aufgrund der kleinen Achterbahnfahrt, die er mit seinem Sauber-Team hinlegte.
"Es ist dieses Jahr viel dabei gewesen. Wir haben natürlich relativ bescheiden angefangen. Melbourne war auf Anhieb direkt ein gutes Ergebnis, aber die ersten fünf, sechs Rennen der Saison waren sehr, sehr mühsam, sehr zäh. Wir sind über den Winter in Sachen Entwicklung irgendwo falsch abgebogen", hielt er im exklusiven Vor-Ort-Interview in Las Vegas mit RTL/ntv und sport.de fest.
"Ein Hammer-Rennen. Es war magisch"
Die Wende kam, so Hülkenberg weiter, schließlich beim Rennen in Barcelona. Und wie sie kam! Der 38-Jährige fuhr in vier aufeinanderfolgenden Grands Prix in die Punkte. Nach P5 in Spanien folgten P8 und P9 in Kanada und Österreich. In Silverstone schaffte "Hulk" dann sogar Historisches und fuhr erstmals in seiner langen Karriere auf das Podest.
"Ein Hammer-Rennen. Es war magisch", erinnerte sich der Sauber-Pilot im Gespräch mit RTL-Reporter Kai Ebel zurück. Seit dem Zauber-Rennen sei es zwar ein "Auf und Ab" gewesen, gab Hülkenberg zu. "Aber zum Glück haben wir die Highlights gesetzt."
Der dritte Platz im Chaos-Rennen von Silverstone stach dabei natürlich heraus. Hülkenberg dazu: "Ich würde nicht so weit gehen, zu sagen, es hat mein Leben verändert. Aber trotzdem hat es immer über meiner Karriere geschwebt, dass das in der ganzen Story fehlt, um alles rund zu machen."
Er selbst hätte natürlich gerne einen Sieg in seiner Vita stehen, "oder mehrere. Aber das ist ein anderes Thema", sagte der Emmericher mit einem Schmunzeln. Seine Podestplatzierung sei "einfach eine Bestätigung, dass man hier hingehört". Der kollektive Jubel darüber in der Formel-1-Welt habe ihn gefreut, aber nur bedingt überrascht. "Ich glaube, die Leute mögen immer eine gute Underdog-Story. Und die haben wir an dem Tag gut ausgeführt."
Hülkenberg: Mit Audi-Volldampf in die Zukunft
Dass Hülkenberg und sein junger Teamkollege Gabriel Bortoleto mit 62 gesammelten WM-Punkten noch nicht im vorderen Mittelfeld dabei sind, ist in den Augen des 38-Jährigen einfach auch das Resultat der recht komplizierten letzten Jahre.
"Wir sind noch ein Team, das in den letzten Jahren natürlich eine relativ schwere Zeit hatte. Jetzt haben wir uns berappelt. Jetzt ist durch die Eigentümer und durch Audi eine ganz andere Kraft dahinter. Wir wachsen gerade extrem. Von daher sind wir ein Team, das im Aufbruch ist, das sich gerade entwickelt. Wir haben dieses Jahr viel gelernt, sind als Team zusammengewachsen und eine gute Truppe geworden", blickte "Hulk" voller Zuversicht in die Zukunft.
Auf dieser Zukunft steht groß und breit der Schriftzug von Audi. Noch stehe auf den Autos zwar Sauber, "aber hinter den Kulissen ist das natürlich schon voll Audi. Da ist Volldampf und wird auf Hochtouren an der Zukunft gearbeitet", versicherte Hülkenberg. "Man sieht, was kommt. Und da kommt einiges", versprach er.
Hülkenberg: Das ist mein Favorit auf den WM-Titel
Ein konkretes sportliches Ziel in Form eines WM-Platzes oder -Punkten konnte und wollte Hülkenberg für 2026 noch nicht aussprechen. Vielmehr stehen für ihn "Spaß haben, das Beste rausquetschen und konkurrenzfähig sein" auf dem Zettel.
Deutlich konkreter sehen da schon die Ziele von Lando Norris, Oscar Piastri und Max Verstappen aus. Sie alle wollen schließlich noch Weltmeister werden. Wer macht am Ende das Rennen?
"Aktuell sind die Vorzeichen für Lando die besten. Er sitzt im schnellsten Auto, hat ein sehr, sehr gutes Momentum. Ich glaube, dass die Spielchips gerade auf Landos Seite sind", sieht Hülkenberg den Briten in der Pole Position, um das Erbe von Max Verstappen anzutreten.
Letztlich gehe es aber einfach darum, "wer am Ende den besten Job macht. Und dann werden wir sehen, was passiert".



