Bevor es am Wochenende zum Wiedersehen zwischen Ole Werner und Werder Bremen kommt, wenn sein neuer Arbeitgeber RB Leipzig die Hanseaten zum Tanz bittet, hat der Übungsleiter über seine Zeit an der Weser gesprochen - und mit einem Dauer-Vorwurf an seine Adresse aufgeräumt.
In Bremen verfolgt man den steilen Aufstieg von Nick Woltemade mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil man einen aktuellen deutschen National- sowie Stammspieler in der Premier League hervorgebracht hat. Weinend, weil der Offensivstar 2024 ablösefrei gegangen ist.
Im Werder-Umfeld wurde Woltemades Wechselwunsch lange Zeit dem damaligen Trainer Ole Werner angelastet, der in der Saison 2023/2024 erst zur Rückrunde dauerhaft in seiner ersten Elf auf das Eigengewächs gesetzt hatte.
Kritiker waren sich einig, dass dieses fehlende Vertrauen im ersten Saisonabschnitt entscheidend war für Woltemades Entschluss, seinen Vertrag nicht zu verlängern und sich stattdessen ablösefrei dem VfB Stuttgart anzuschließen. Dort legte der Angreifer einen rasanten Aufstieg hin, der nach nur einem Jahr in einem 75 Millionen Euro teuren Transfer zum englischen Champions-League-Teilnehmer Newcastle United mündete.
Der Vorwurf, Woltemade nicht ausreichend eingesetzt zu haben, "stört mich schon", gestand Werner nun im "Bild"-Podcast "Phrasenmäher" und ergänzte: "Ich sehe das nämlich überhaupt nicht so. Es ist alles so aufgegangen bei ihm, wie wir uns das vorgestellt haben. Bis auf, dass er den Vertrag nicht verlängert hat."
In der Rückserie 23/24 erzielte Woltemade seine ersten beiden Bundesliga-Treffer, beide bei einem 2:2-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach. Regelmäßig netzte er freilich erst in Stuttgart.
Woltemade "war besser als alle anderen" bei Werder Bremen
Werner begründete im Detail, warum Woltemade zeitweise wenig eingesetzt wurde.
"Die Leihe nach Elversberg lief enorm gut. In der Phase hatte er bei uns wenig Perspektive, Füllkrug und Ducksch waren gesetzt", spielte der Übungsleiter auf die Saison 22/23 an.
Werner weiter: "Danach hat er immer wieder Einsätze bekommen, aber auch unter unserem schwachen Saisonstart und der Verpflichtung von Rafael Borré gelitten. Nach der Hinrunde war dann aber trotzdem klar: Er wird viel mehr spielen."
Das tat er auch - sogar nach Bekanntwerden seines Abschieds: "Er war besser als alle anderen, die wir hatten. Er war so gut, dass wir – auch seinetwegen – einen richtig guten Schlussspurt hatten. Und nur, weil er wechseln würde, konnte ich nicht auf seine Qualität verzichten."




























