Bundestrainer Julian Nagelsmann durfte sich freuen, dass WM-Kandidaten aus der U21-Nationalmannschaft beim Kampf um das EM-Ticket wieder wichtige Rollen einnahmen. Der Höhenflug von Bayern-Juwel Lennart Karl ging mit dem nächsten Treffer weiter, Nicolo Tresoldi demonstrierte seine Torjägerqualitäten, Kapitän Tom Bischof überzeugte nach seinem Dreierpack auch beim nächsten Pflichtsieg - und der schon mal zum A-Team beorderte Said El Mala glänzte in ungewohnter Manier.
Di Salvo will keine Bremse sein
"Ich bremse bestimmt niemanden, weil jeder so seinen Weg gehen soll", sagte U21-Nationalcoach Antonio Di Salvo. "Ich habe ehrlicherweise keine Angst, sie alle zu verlieren. Wenn das so sein sollte, dann freue ich mich für jeden einzelnen Spieler, der es noch oben schafft."
Bayern-Shootingstar Karl leitete das 2:0 (1:0) gegen Georgien mit dem wichtigen Führungstor am Dienstag ein. Der immer wieder mit der italienischen Nationalmannschaft in Verbindung gebrachte Tresoldi vom FC Brügge erhöhte auf 2:0.
In der Tabelle der EM-Qualifikationsgruppe bedeutet das aber weiter nur Rang zwei hinter Griechenland, gegen das am 31. März das programmierte Endspiel um den Gruppensieg naht. Im neuen Jahr geht es vier Tage zuvor erst mal mit einem Heimspiel gegen Nordirland weiter.
Beispiel Woltemade
Di Salvo blickt auf ein positives 2025 zurück, in dem nicht viel zum EM-Titel gefehlt hatte. "Ich denke, dass es ein gutes Jahr war. Wir standen im EM-Finale und ich glaube, dass sich viele Spieler auch entwickelt haben", sagte der 46-Jährige. Das Paradebeispiel ist Nick Woltemade. Der U21-Anführer der EM im Sommer trumpfte zuletzt als wichtiger Torschütze unter Nagelsmann auf. Wer folgt? Karl? El Mala? Oder jemand ganz anderes?
Di Salvo bremste beim Hype um seine beiden Bundesliga-Novizen. Sowohl Karl als auch El Mala hätten noch Luft nach oben, sagte der Nationalcoach. Das hätte auch das Spiel in Tiflis wieder gezeigt, in dem den beiden längst nicht alles gelingen wollte. Dass dann El Mala per Kopf als Vorbereiter glänzte, überraschte diesen selbst. "Ich bin gar nicht dafür gemacht eigentlich, mit dem Kopf Bälle zu verlängern", sagte der Kölner bei Sat.1. "Heute hat es geklappt, darüber bin ich glücklich."
Kurzes Sprungbrett
Während der 19-Jährige noch auf seinen ersten Treffer für die U21 wartet, traf Karl in zwei Spielen dreimal. "Insgesamt können wir froh sein, dass wir in Deutschland so einen Jungen haben mit so einer Qualität", sagte Di Salvo. Darüber darf sich auch Nagelsmann freuen. "Das Sprungbrett zur A-Nationalmannschaft ist kurz, die Teams sind nah beieinander", sagte U21-Kapitän Bischof.










